Hubschrauberabsturz Sudanesischer Vizepräsident offenbar tödlich verunglückt

Khartum (rpo). Der Vizepräsident des Sudans und ehemalige Rebellenführer John Garang ist offenbar bei einem Hubschrauberabsturz ums Leben gekommen. Der Unfall ereignete sich im Grenzgebiet zu Uganda. Jetzt kommt Sorge um die Fortsetzung des Friedensprozesses auf.

Suchmannschaften in der Region fanden nach UN-Angaben am Montagmorgen einen Toten, bei dem es sich um Garang handeln könnte. Ein Sprecher von dessen bisheriger Rebellenorganisation SPLA sagte der Nachrichtenagentur AP, der Tod Garangs sei bestätigt worden, werde aber erst in Kürze offiziell verkündet.

Der Hubschrauber war am Samstagabend nach einem Unwetter verschwunden. Der ugandische Präsident Yoweri Museveni bestätigte den Absturz in einem abgelegenen Gebiet.

Garang hatte sich zu einem privaten Besuch in Uganda aufgehalten. Beobachter wiesen darauf hin, dass im Norden Ugandas die Rebellen der Widerstandsarmee des Herrn operierten, die schon öfter Militärhubschrauber abgeschossen hätten.

Garang war lange Jahre Chef der Sudanesischen Volksbefreiungsarmee (SPLA), die im überwiegend christlichen Süden des Landes gegen die muslimische Regierung in Khartum kämpfte. Nach 21 Jahren Bürgerkrieg wurde im vergangenen Januar ein Friedensabkommen unterzeichnet, woraufhin Garang am 9. Juli zum Vizepräsidenten vereidigt wurde.

Er galt in dieser Rolle als Stütze für Präsident Omar el Baschir bei dessen Bemühungen um Stabilität im Lande. Sollte Garang tatsächlich tot sein, könnte dies einen herben Rückschlag für den Friedensprozess im Sudan bedeuten.

(ap)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort