Suche nach Terrorverdächtigen Polizei evakuiert Pariser Nordbahnhof

Paris · Die Polizei hat in der Nacht den Pariser Nordbahnhof evakuiert. Schwer bewaffnete Beamte suchten offenbar drei Terrorverdächtige. In den Morgenstunden wurde der Einsatz beendet.

Ein britischer Augenzeuge berichtete, er sei mit einem Eurostar-Zug angekommen und gerade ausgestiegen, als er eine große Anzahl von Polizisten in die Station kommen sah. "Schnell, schnell. Raus, raus", hätten die Einsatzkräfte demnach zu den Passagieren gesagt. Details zum Einsatz gab es zunächst nicht.

Um kurz vor 2 Uhr am Morgen erklärte die Pariser Polizei den Einsatz der Spezialkräfte für beendet. "Die Rückkehr zum Normalzustand" habe begonnen.

Der französischen online-Ausgabe von Le Parisien zufolge suchte die Polizei nach den drei Verdächtigen in einem TGV-Schnellzug aus Valenciennes im Norden Frankreichs. Nach Informationen der Medien befanden sich in dem Zug 211 Passagiere. Der ursprüngliche Hinweis auf die Verdächtigen sei am Freitag von den Behörden eines Partnerlandes gekommen, berichtete das Blatt.

Britischen Medien zufolge begann die Polizei-Aktion um 23 Uhr. Ausgänge des Bahnhofs wurden abgesperrt und Reisende dazu aufgefordert, das Gebäude schnell zu verlassen. Die Metrostationen außerhalb des Bahnhofs furden ebenfalls geschlossen. U- und S-Bahnen hielten nicht am Gare du Nord, sondern fuhren durch die Station.

Der Gare du Nord ist der am meisten frequentierte Bahnhof Europas und einer der größten der Welt. Täglich passieren rund 700 000 Reisende das Drehkreuz. Vom Gare du Nord fahren auch die Thalys-Hochgeschwindigkeitszüge nach Nordrhein-Westfalen sowie die Eurostar-Züge nach London ab.

Wegen der Terrorgefahr in Frankreich lief die Präsidentschaftswahl am Sonntag unter strengen Sicherheitsvorkehrungen ab. Auch im Nachgang der Abstimmung sind die Sicherheitskräfte besonders sensibilisiert.

(juju)
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