Weißrussland Student in Teddybären-Affäre festgenommen

Minsk · Im Zusammenhang mit einer mysteriösen Landung von Teddybären hat die weißrussische Polizei einen 20-jährigen Studenten unter dem Verdacht der Grenzverletzung festgenommen. Wie der Vorsitzende der weißrussischen Journalistenvereinigung, Andrej Bastunez, mitteilte, wird dem Journalistikstudenten aus Minsk Komplizenschaft bei der Veröffentlichung exklusiver Fotos vorgeworfen, auf denen Teddybären mit Protestlosungen zu sehen sind.

Anton Sujapin sei am vergangenen Freitag inhaftiert worden, nachdem der Staatssicherheitsdienst KGB seine Wohnung durchsucht und seinen Computer beschlagnahmt habe, sagte Bastunez, der den Studenten im KGB-Gefängnis in Minsk besuchte.

Anfang des Monats hatten schwedische Medien berichtet, ein Kleinflugzeug habe die litauisch-weißrussische Grenze überquert und an Fallschirmen hunderte Teddybären abgeworfen. Diese hätten kleine Schilder mit Bürger- und Menschenrechtsforderungen gehalten.

Die weißrussischen Behörden hatten die Berichte bestritten. Im Internet tauchten allerdings ein vielbeachtetes Video auf, in dem ein Flugzeug eine mutmaßliche Provinzstadt überfliegt und kleine Objekte abwirft, sowie ein Foto von einem Bärchen mit Protestschild. Sujapin erklärte auf seiner Internetseite bnp.by, er habe Teddybärenfotos von einem Anwohner erhalten, der den Abwurf bestätigt habe.

Gegen den Studenten, der zehn Tage festgehalten werden darf, wurde nach Bastunez' Angaben noch nicht offiziell Anklage wegen Grenzverletzung erhoben. Darauf stehen bis zu sieben Jahre Haft. Der Kommandeur der weißrussischen Luftwaffe dementierte, dass es eine illegale Grenzüberschreitung gegeben habe. Entsprechende Medienberichte seien eine "hundertprozentige Provokation gegen Weißrussland".

(AFP)
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