Die türkische Regierung und das geplante Volkswagen-Werk Zwischen Syrien und Wolfsburg

Manisa/Ankara · Der Einmarsch der Türkei in Nordsyrien hat die Pläne für ein VW-Werk nahe Izmir in Gefahr gebracht. Unter einer möglichen Entscheidung gegen die Türkei würde vor allem die Bevölkerung leiden. Ankara aber gibt sich selbstbewusst.

 Deutsche Produkte auf einer Autoshow in Istanbul: Im Vordergrund sind Porsche-Modelle zu sehen.

Deutsche Produkte auf einer Autoshow in Istanbul: Im Vordergrund sind Porsche-Modelle zu sehen.

Foto: dpa/Berk Ozkan

Immer dann, wenn ein Offizieller des türkischen Regierungsapparats nach der derzeitigen Beziehung zwischen Deutschland und der Türkei gefragt wird, holt er erst mal aus. Kein solches Gespräch kommt ohne den nostalgisch anmutenden Hinweis auf die Vergangenheit aus. Von einer „langjährigen Partnerschaft“ ist dann die Rede, einer „traditionellen Verbundenheit“, einer auf jahrzehntelanger Bindung aufbauenden Freundschaft. Je nach Situation erwähnt man auch mal die Waffenbrüderschaft während des Ersten Weltkriegs. Doch genau darin, in dem Verweis auf das Vergangene, werden die Differenzen der Gegenwart offenbar: Deutschland und die Türkei erleben im Moment schwere Zeiten. Sinnbildlich dafür steht auch die verschobene Entscheidung über ein neues VW-Werk in der Türkei.