Ausstand im öffentlichen Verkehr Streik legt Berufsverkehr in Athen lahm

Athen (RPO). Ein Streik im öffentlichen Verkehr hat am Montag Pendler im Großraum Athen im Berufsverkehr ausgebremst. Die U-Bahn-, Straßenbahn- und Bahnmitarbeiter protestierten mit einem 24-stündigen Ausstand gegen die jüngsten Sparmaßnahmen, mit denen die Regierung den Staatsbankrott abwenden will.

Streiks legen Athen lahm
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Im Lauf des Tages wollten auch Bus- und Trolley-Fahrer für mehrere Stunden die Arbeit niederlegen. Zudem mussten Flugzeugpassagiere mit Verzögerungen rechnen, weil die Fluglotsen einen Dienst nach Vorschrift machten - sie verweigerten am Montag Überstunden. Auch die Polizei protestierte: Eine Spezialeinheit zog auf der Spitze des Athener Lycabettus-Hügels ein riesiges schwarzes Banner auf mit dem Schriftzug "Zahltag, Tag der Trauer".

Die Regierung hatte zuletzt eine ganze Reihe neuer Sparmaßnahmen verkündet, darunter die Einführung einer Grundsteuer, die mit der Stromrechnung eingezogen werden soll. Das Parlament soll am Dienstagabend über die Grundsteuer abstimmen.

Rückkehrtermin der Troika weiter unklar

Mehr als drei Wochen nach dem Abbruch der Troika-Mission in Athen war unterdessen weiter unklar, wann die Experten von EU, Internationalem Währungsfonds (IWF) und Europäischer Zentralbank (EZB) ihre Arbeit in Griechenland wieder aufnehmen werden. Bislang stehe noch kein Datum fest, erklärte am Montag ein Sprecher von EU-Währungskommissar Olli Rehn in Brüssel. Er gehe jedoch davon aus, dass dies bald der Fall sein werde. Die Arbeit mache Fortschritte. Zuletzt hatte es geheißen, dass die Troika ihre Arbeit diese Woche wieder aufnehmen sollte.

Die österreichische Finanzministerin Maria Fekter erklärte am Montag, sie betrachte einen teilweisen Schuldenerlass für Griechenland lediglich als allerletzte Option für die Länder der Eurozone. Außerdem könne ein solcher Schritt nicht vor dem kommenden Jahr vollzogen werden, wenn Regeln dafür in Kraft getreten seien. Gegenwärtig sei auch nicht der richtige Zeitpunkt dafür, über einen Schuldenerlass nachzudenken. Denn vielleicht werde er nicht nötig sein, sagte Fekter vor Journalisten in Wien.

(apd/awei)
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