Rajoy veröffentlicht Steuererklärung Spaniens Premier gerät vom Regen in die Traufe

Madrid · Spaniens Ministerpräsident Mariano Rajoy hat seine Steuererklärung veröffentlicht, um sich gegen Vorwürfe in der spanischen Korruptionsaffäre zu verteidigen. Jetzt steht er als Raffzahn da.

 Mariano Rajoy kann sich in der Schmiergeldaffäre bislang nicht freischwimmen.

Mariano Rajoy kann sich in der Schmiergeldaffäre bislang nicht freischwimmen.

Foto: dapd

Im Schmiergeldskandal bei Spaniens regierender Volkspartei (PP) kommt Rajoy trotz seiner neu ausgelobten Transparenz-Strategie nicht wie erhofft aus der Schusslinie. Denn die auf der Website der Regierung am Samstag veröffentlichen Angaben zeigen, dass Rajoys Gehalt als Oppositionsführer zwischen 2007 und 2011 um 27 Prozent auf 200 628 Euro pro Jahr angehoben wurde.

Die Zeitung "El País" kritisierte am Sonntag auf ihrer Titelseite, dass der heutige Regierungschef "mitten in der Krise, als die meisten Firmen die Gehälter ihrer Arbeiter eingefroren oder gesenkt haben und er (Rajoy) mehr Wettbewerbsfähigkeit forderte, er sich selbst sein Salär so beachtlich erhöht hat."

Die meisten spanischen Medien und auch die sozialistische Partei PSOE von Oppositionsführer Alfredo Pérez Rubalcaba meinten zudem, dass die veröffentlichten Zahlen nichts zur Klärung der Affäre um angebliche schwarze Kassen bei der PP beitrügen. "Klar wird nur, dass Rajoy sehr viel Geld verdient hat", teilte die PSOE mit.

Medien hatten der PP vorgehalten, an Rajoy und andere Mitglieder der Parteiführung jahrelang Schwarzgelder gezahlt zu haben. Aus geheimen Papieren des früheren PP-Schatzmeisters Luis Bárcenas gehe hervor, dass Rajoy zwischen 1998 und 2008 pro Jahr rund 25 000 Euro erhalten habe, so "El País". Rajoy wies alle Vorwürfe zurück.

(dpa/pst/csi)
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