Zahl der befristeten Verträge soll sinken Spanien verabschiedet Arbeitsmarktreform

Madrid · Im Zuge einer Arbeitsmarktreform hat die spanische Regierung eine Kürzung der Abfindungen für entlassene Angestellte beschlossen. Künftig wird bei einer Entlassung höchstens der Lohn von 33 Tagen für jedes Jahr Arbeit als Abfindung gezahlt, wie Arbeitsministerin Fatima Banez nach einer Kabinettssitzung in Madrid mitteilte.

Juni 2011: Spanier protestieren in Windeln gegen die Regierung
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Bislang wurde der Lohn von 45 Tagen pro Jahr Arbeit gezahlt. Die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit, die Ende 2011 beim Rekordwert von fast 23 Prozent lag, ist ein Kernanliegen der neuen konservativen Regierung.

"Ziel der Regierung ist es, die Arbeitslosigkeit zu bekämpfen", sagte Banez. Sie sprach von einer "historischen Reform". Bereits im Juli 2010 hatte die sozialistische Vorgängerregierung die Abfindungen auf 33 Tage Lohn für jedes geleistete Arbeitsjahr gesenkt. Arbeitsverträge mit entsprechenden Vorgaben blieben aber die Ausnahme. Nun wird die Umsetzung der Maßnahme verpflichtend.

Regierungssprecherin Soraya Saenz de Santamaria sagte, Ziel der Reformen sei es, dass Unternehmen leichter Menschen einstellen könnten. "Das gilt besonders für junge Menschen und Langzeitarbeitslose". Im Zuge der Reform werden Unternehmen Steuererleichterungen zugesagt, die junge Menschen unter 30 Jahren einstellen. In Spanien sind fast 49 Prozent der unter 25-Jährigen arbeitslos. Arbeitslose, die einen Job finden, sollen im ersten Jahr 25 Prozent ihrer Arbeitslosenhilfe weiter bekommen können.

Die Reformen werden in einem Dekret der Regierung umgesetzt, das von der Veröffentlichung an gültig ist. Trotzdem soll das Parlament zuvor über die Reformen beraten.

(APD, AFP)
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