"Land muss nicht gerettet werden" Spanien sieht keinen Anlass für Rettungspaket

Madrid · Vor dem für Donnerstag erwarteten spanischen Antrag auf Bankenhilfe hat die Regierung in Madrid die Notwendigkeit eines umfassenden Rettungspakets für das Land weiter abgestritten. Spanien müsse nicht gerettet werden, sagte Finanzminister Cristobal Montoro im Parlament.

Die Euro-Rettungsversuche im Überblick
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Foto: AFP

Trotz gefährlich hoher Kreditkosten brauche das Land keine internationale Hilfe in dem Ausmaß, wie sie bereits Griechenland, Irland und Portugal erhalten hatten.

Tausende spanische Gewerkschaftsmitglieder protestierten unterdessen am Mittwochabend auf den Straßen von Madrid gegen die Sparmaßnahmen, die die Regierung von Ministerpräsident Mariano Rajoy in den vergangenen Monaten beschlossen hatte. Sie warfen der Regierung vor, mit den Maßnahmen, mit denen sie ein Rettungspaket zu verhindern versucht, gleichzeitig die Wirtschaft des Landes zu zerstören.

Die Zinsen auf Papiere mit einer zehnjährigen Laufzeit waren am Mittwoch zwar leicht auf 6,78 Prozent gefallen, bewegten sich damit aber noch immer in einem Bereich, in dem Griechenland, Irland und Portugal um weitreichende Hilfen bitten mussten.

In der vergangenen Woche hatte Madrid Notkredite in Höhe von bis zu 100 Milliarden Euro ausschließlich für den angeschlagenen Bankensektor des Landes akzeptiert. Unabhängige Prüfungen zur Situation der spanischen Banken wurden für Donnerstag erwartet und sollen dem Land helfen festzusetzen, wie viel von diesen 100 Milliarden Euro tatsächlich für die Bankenrettung notwendig sind.

(APD)
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