Amt "im Interesse des Volkes" abgegeben Somalias Regierungschef Sharmarke tritt zurück

Mogadischu (RPO). Mit seinem Rücktritt will Somalias Regierungschef Omar Abdirashid Sharmarke nach eigenen Worten die Differenzen innerhalb der Übergangsregierung in dem Bürgerkriegsland beenden. Weil es ihm nicht gelungen sei, mit Staatschef Sharif Sheikh Ahmed zusammenzuarbeiten, werde er "im Interesse des Volkes" zurücktreten.

 Somalias Regierungschef Omar Abdirashid Sharmarke ist zurückgetreten.

Somalias Regierungschef Omar Abdirashid Sharmarke ist zurückgetreten.

Foto: FILES, AFP

Er habe seine Minister aufgerufen, weiter mit Sharif zu kooperieren. Die Vereinten Nationen und die Afrikanische Union (AU) hatten sich vor kurzem besorgt über die seit Monaten andauernden Streitigkeiten innerhalb der somalischen Übergangsregierung geäußert.

Im Mai war der Konflikt zwischen Staatschef Sharif und Regierungschef Sharmarke offen zutage getreten. Der Ministerpräsident widersetzte sich damals einer Absetzung durch den Präsidenten. Der Staatschef hatte Sharmarke damals Versagen im Kampf gegen die El-Kaida-nahe Shebab-Miliz vorgeworfen, die weite Teile des Landes kontrolliert. Zudem stritten die beiden auch über die Verabschiedung einer neuen Verfassung, bevor das Mandat der Übergangsregierung im kommenden Jahr ausläuft. Während Sharif offenbar auf einer Volksabstimmung besteht, plädierte Sharmarke aus Sicherheitsgründen für ein Votum im Parlament.

In Somalia herrscht seit fast zwei Jahrzehnten Bürgerkrieg, die derzeitige Übergangsregierung des ostafrikanischen Landes hält sich nur mit Mühe an der Macht Ende August hatte die El-Kaida-nahe Shebab-Miliz eine Offensive gegen die Regierungstruppen und die Truppen der AU gestartet und dabei weitere Teile Mogadischus unter ihre Kontrolle gebracht.

(AFP/jre)
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