Nach 21 Jahren Bürgerkireg Somalias Parlament wählt neuen Präsident

Addis Abeba/Mogadischu · Nach zwei Jahrzehnten ohne funktionierende Zentralregierung hat das Parlament in der somalischen Hauptstadt Mogadischu am Montagnachmittag mit der Wahl eines Präsidenten begonnen.

Die Abstimmung gilt als wichtiger Schritt zur Normalisierung der Lage in dem Konfliktland. 22 Kandidaten treten an, nachdem am Morgen drei Anwärter ihre Kandidatur zurückgezogen hatten. Zu den Favoriten zählen Übergangspräsident Scharif Sheikh Ahmed und Ministerpräsident Abdiweli Mohamed Ali.

Die Wahl findet unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen in einer Polizeiakademie statt. Im ersten und möglicherweise zweiten Wahlgang ist eine Zweidrittel-Mehrheit nötig. Sollte kein Kandidat diese erreichen, reicht vom dritten Wahlgang an eine einfache Mehrheit. Der Sieger wird den nächsten Regierungschef ernennen, der dann das Kabinett bildet. Zahlreiche internationale Wahlbeobachter waren bei der Abstimmung anwesend.

Das achtjährige Mandat der Übergangsregierung war im August abgelaufen. Seither gibt es ein neues Parlament, dessen Mitglieder von den verschiedenen Clanchefs ernannt wurden. Die Vereinten Nationen, die den Friedensprozess unterstützen, hoffen, dass die neue Regierung endlich Frieden und politische Stabilität bringen kann.
Probleme bereitet nach wie vor die radikal-islamische Al-Schabaab-Miliz, die immer wieder Anschläge verübt.

(dpa)
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