Deutschland auf Platz acht Die Welt rüstet so massiv auf wie seit 30 Jahren nicht mehr
Stockholm · Die weltweiten Rüstungsausgaben haben ihren höchsten Stand seit 1988. Spitzenreiter sind die USA und China. Deutschland ist um einen Platz auf Rang acht der größten Waffenkäufer aufgestiegen.
Die Militärausgaben sind im vergangenen Jahr zum zweiten Mal in Folge gestiegen. Insgesamt wurden 2018 1,82 Billionen Dollar (1,63 Billionen Euro) für Rüstungsgüter ausgegeben, wie aus einem am Montag veröffentlichten Bericht des Internationalen Instituts für Friedensforschung in Stockholm (Sipri) hervorgeht. Das sind 2,6 Prozent mehr als im Vorjahr und so viel wie seit 1988 nicht mehr. Angeführt wird diese Entwicklung von den beiden Ländern mit den größten Militärbudgets, USA und China.
Deutschland gab im vergangenen Jahr laut Sipri 49,5 Milliarden Dollar aus, was 1,2 Prozent seines Bruttoinlandsprodukts (BIP) entspricht. Damit stieg die Bundesrepublik auf Platz acht der Länder mit den größten Rüstungsausgaben auf, vor Japan und hinter dem Vereinigten Königreich. Bis 2025 will Deutschland seine Militärausgaben auf 1,5 Prozent des BIP steigern.
Die Ausgaben der USA stiegen 2018 das erste Mal seit sieben Jahren wieder an. Mit 649 Milliarden Dollar geben die Vereinigten Staaten in etwa so viel Geld für Rüstung aus wie die acht folgenden Länder der Sipri-Rangliste zusammen. Die Erhöhung des Etats könne mit neuen Programmen erklärt werden, welche die Regierung von US-Präsident Donald Trump veranlasst habe, erklärte die Sipri-Expertin für Rüstungsausgaben, Aude Fleurant.
Der zweitgrößte Waffenkäufer China erhöhte seine Rüstungsausgaben in den vergangenen zehn Jahren um 83 Prozent. Auf Platz drei bis fünf folgen Saudi-Arabien, Indien und Frankreich. Russland war 2018 erstmals nicht unter den Top Fünf der Sipri-Liste. Moskau investiert seit 2016 weniger in Rüstung. Das hängt auch mit den Sanktionen im Zuge des Ukraine-Konflikts zusammen.