Lee Kuan Yew regierte 31 Jahre lang Singapurs Staatsgründer ist tot

Singapur · Der Staatsgründer von Singapur, Lee Kuan Yew, ist im Alter von 91 Jahren gestorben. Er sei in der Nacht zum Montag friedlich verschieden, teilte die Regierung des Stadtstaates mit.

 Lee Kuan Yew ist im hohen Alter von 91 Jahren verstorben.

Lee Kuan Yew ist im hohen Alter von 91 Jahren verstorben.

Foto: dpa, sm uw wst

Der Vater des amtierenden Regierungschefs Lee Hsien Loong war Anfang Februar mit einer schweren Lungenentzündung in das Generalkrankenhaus von Singapur gebracht worden. Seitdem hatte sich sein Zustand immer weiter verschlechtert.

Tausende Einwohner des Stadtstaates waren vor der Nachricht vom Tod noch zum Krankenhaus gepilgert und hatten Blumen und Geschenke niedergelegt. Der Gründungsvater genoss großen Respekt bei den Einwohnern Singapurs - obwohl er das Land mit eiserner Hand mehr als drei Jahrzehnte lang bis 1990 regierte. Ihm wird als Verdienst angerechnet, dass er die an Bodenschätzen arme Insel südlich von Malaysia in einen internationalen, blühenden Finanzplatz verwandelte.

Lee ließ politische Gegner einsperren, beschränkte die Meinungs- und Redefreiheit und deckte Journalisten und Gegner mit Verleumdungsklagen ein. Er selbst behauptete immer, sein autoritärer Regierungsstil sei nötig gewesen, um die Stabilität in dem kleinen Stadtstaat mit seinen vielen Ethnien und Religionen zu wahren.

Weltweites Aufsehen erregten auch die strikten gesellschaftlichen Regeln, wie das Kaugummi-Verbot. Doch in jüngerer Zeit ist der Stadtstaat etwas liberaler geworden und erlaubt größere Freiheiten.

In diesem Jahr stehen die Feiern zum 50. Jahrestag der Unabhängigkeit an. Lee hatte die Insel schon seit 1959 regiert, als sie noch eine britische Kronkolonie war.

"Ich kam hierher, weil ich ihm meine Medaille geben wollte", sagte die 26-jährige Studentin Kim Lee, die am Krankenhaus neben dem wachsenden Berg von Blumen und Geschenken stand und kurz zuvor bei einem Lauf ausgezeichnet worden war. "Für mich ist er mehr als ein Champion", meinte sie mit Tränen in den Augen.

Auch in Lees Wahlkreis fanden sich 1000 Menschen in einem Gemeindehaus ein, wo sie auf einem großen Banner Botschaften der Unterstützung niederschrieben.

Das Büro des Ministerpräsidenten erklärte, Details zur Aufbahrung des Leichnams und zum Begräbnis sollten zu einem späteren Zeitpunkt bekanntgegeben werden.

(ap)
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