Proteste nach umstrittener Wahl Tote bei Ausschreitungen in Simbabwe

Harare · In Simbabwes Hauptstadt Harare eskaliert die Lage. Die Opposition befürchtet Wahlbetrug. Polizisten setzen Tränengas gegen Demonstranten ein. Das Militär schickt Soldaten. Schüsse fallen.

 Soldaten patroullieren mit Panzern in Harare.

Soldaten patroullieren mit Panzern in Harare.

Foto: dpa/Tsvangirayi Mukwazhi

Nach der Präsidentenwahl in Simbabwe haben Anhänger der Opposition in der Hauptstadt Harare protestiert. Sie sprachen von Wahlbetrug. Demonstranten sollen auch mit Steinen geworfen haben. Nachrichtenagenturen berichteten, dass Bereitschaftspolizisten Tränengas einsetzten und bewaffnete Soldaten aufmarschierten, um die Demonstranten auseinanderzutreiben. Fahrzeuge seien in Flammen aufgegangen.

Die Nachrichtenagentur AFP meldete, dass Soldaten das Feuer auf regierungskritische Demonstranten eröffnet hätten. Mindestens ein Mensch sei getötet worden. Der Mann sei an einem Schuss in den Bauch gestorben, berichtete, ein AFP-Fotograf. Die Nachrichtenagentur dpa berichtete unter Berufung auf die Opposition von zwei Toten. Eine Bestätigung gab es dafür zunächst nicht.

EU-Wahlbeobachter hatten vorher berichtet, dass die Präsidentenwahl in Simbabwe frei und ohne Gewalt abgelaufen, aber die Abstimmung nicht fair gewesen sei. Der Missbrauch staatlicher Ressourcen, die Einschüchterung von Wählern und die parteiische Berichterstattung der staatlichen Medien zugunsten der Regierung und Präsident Emmerson Mnangagwa hätten wahre Chancengleichheit verhindert, sagte der Leiter der EU-Wahlbeobachter, Elmar Brok, am Mittwoch. Die Verzögerung der Bekanntgabe der Ergebnisse stelle die Glaubwürdigkeit der Abstimmung zusehends in Frage.

(wer/AFP/dpa/AP)
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