Streit um Unabhängigkeit des Kosovo Serbien will mit Brüssel Kompromiss finden

Belgrad (RPO). Im Streit um einen UN-Resolutionsentwurf zur Frage der Unabhängigkeit des Kosovo hat Serbien Kompromissbereitschaft angedeutet. Sein Land werde mit Vertretern der Europäischen Union über "mögliche Änderungen am Resolutionsentwurf" beraten, die sowohl für Serbien als auch für die Großmächte akzeptabel seien, sagte Serbiens Präsident Boris Tadic.

 Eine Anerkennung der Unabhängigkeit des Kosovo schloss Boris Tadic erneut aus.

Eine Anerkennung der Unabhängigkeit des Kosovo schloss Boris Tadic erneut aus.

Foto: AP, AP

Das berichtete die Nachrichtenagentur Tanjug. Auch mit den USA solle über den Entwurf verhandelt werden. Eine Anerkennung der Unabhängigkeit des Kosovo schloss Tadic aber erneut aus: Dies sei eine "rote Linie", die sein Land niemals überschreiten werde.

Erst am Donnerstag hatte Bundesaußenminister Guido Westerwelle (FDP) bei einem Besuch in Belgrad einen EU-Beitritt Serbiens an die Bereitschaft des Landes zur Lösung des Konflikts mit dem Kosovo geknüpft.

Serbien hatte nach der Entscheidung des Internationalen Gerichtshofs in Den Haag vom Juli, wonach die Unabhängigkeitserklärung des Kosovo vom Februar 2007 mit dem Völkerrecht vereinbar ist, einen Resolutionsentwurf für neue Verhandlungen mit dem Kosovo in die UN-Vollversammlung eingebracht.

Der Entwurf wurde von zahlreichen europäischen Ländern kritisiert, weil darin die einseitige Abspaltung des Kosovo von Serbien verurteilt wird. 69 Staaten, darunter die meisten EU-Mitglieder und die USA haben die Unabhängigkeit der einstigen serbischen Provinz anerkannt.

(AFP/das)
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