Seidenstraßen-Vereinbarung Italien spekuliert auf Milliarden-Investition aus China

Rom · Viele westliche Staaten sind beim Thema „Neue Seidenstraße“ skeptisch. Italien geht nun als erstes bedeutendes westliches Industrieland auf China zu und will eine Rahmenvereinbarung schließen.

 Chinesische Schiffe sollen auch an italienischen Häfen anlaufen können (Symbolbild: Hafen von Piräus).

Chinesische Schiffe sollen auch an italienischen Häfen anlaufen können (Symbolbild: Hafen von Piräus).

Foto: dpa/Panos Tomadakis

„Ich glaube, dass dies bei aller notwendiger Vorsicht (...) eine Chance für unser Land ist“, sagte Ministerpräsident Giuseppe Conte am späten Freitagabend in Genua. Es gehe zunächst um eine Absichtserklärung, die einen nicht gleich am nächsten Tag zu etwas verpflichte.

Mit dem Seidenstraßenprojekt will China Handelswege durch Asien nach Europa und Afrika erschließen. Es sieht unter anderem Investitionen in Infrastrukturen wie Bahnstrecken und Verschiebebahnhöfe, Telekom-Netze, Straßen und Häfen vor. Die USA, Japan und diverse EU-Länder sehen in dem Projekt auch einen Versuch Chinas, seinen Einfluss in Eurasien und darüber hinaus zu erhöhen.

Rom erhofft sich unter anderem chinesische Investitionen in Häfen wie Genua und Tarent. Italien und die EU bekämen eine Gelegenheit, europäische Standards für Finanztransparenz, Recht und Umwelt in dieses wichtige Infrastrukturprojekt einzubringen, sagte Conte. Die Absichtserklärung solle noch im März bei einem Italienbesuch des chinesischen Präsidenten Xi Jinping unterzeichnet werden. Er selbst werde Ende April zum zweiten Seidenstraßen-Forum nach China reisen, sagte Conte. Natürlich werde er darüber auch mit den USA in ständigem Dialog sein.

(felt/dpa)
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