Nach Selbstmordanschlag Sechs Leichen in niedergebranntem US-Schnellrestaurant

Karachi (rpo). In Pakistan sind nach massiven Ausschreitungen sechs Leichen in den Trümmern eines niedergebrannten US-Schnellrestaurants gefunden worden. Dies teilte die pakistanische Polizei mit. Die Filiale von Kentucky Fried Chicken (KFC) war bei Protesten nach einem Selbstmordanschlag auf eine Moschee angegriffen worden.

Bei dem Anschlag auf eine schiitische Moschee in Karachi waren am Montag mindestens fünf Menschen getötet worden, darunter auch zwei der drei Täter. Die Hintergründe der Tat waren zunächst nicht bekannt.

Nach dem Anschlag griffen rund 1.000 zornige Schiiten das KFC-Restaurant, zwei Tankstellen und acht Geschäfte in der Nähe der Moschee an und setzten ein Dutzend Autos in Brand, wie ein Polizeisprecher erklärte. Acht Menschen wurden dabei verletzt. Bei den Opfern in dem Schnellrestaurant handelte es sich um sechs Angestellte. Die Sicherheitskräfte wurden in Alarmbereitschaft versetzt.

Erst am Freitag waren bei einem Selbstmordanschlag auf eine religiöse Feier schiitischer Muslime bei Islamabad rund 20 Menschen ums Leben gekommen, dutzende weitere wurden verletzt. Im Zusammenhang mit dem Anschlag wurden nach offiziellen Angaben am Montag in der Provinz Punjab drei mutmaßliche Mitglieder der militanten Organisation Lashkar-e-Jhangvi festgenommen. Sie wird mit Anschlägen auf Schiiten in Verbindung gebracht und ist seit 2001 verboten. In Pakistan kommt es immer wieder zu gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen schiitischen und sunnitischen Muslimen.

(ap)
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