Schottland Sean Connery sieht seinen Traum zum Greifen nahe

Düsseldorf · Er wurde berühmt als Agent James Bond, der im Auftrag seiner Majestät die Welt vor fiesen Schurken rettete. Seine längste und wichtigste Mission aber verfolgt Sean Connery ganz gewiss nicht mit Billigung der Königin: Seit einem halben Jahrhundert tritt der in Edinburg geborene Connery (84) mit glühender Überzeugung für die Unabhängigkeit Schottlands ein.

 Überzeugter Schotte: Sean Connery.

Überzeugter Schotte: Sean Connery.

Foto: dpa

Zehn Tage vor der möglicherweise historischen Abstimmung über die Unabhängigkeit darf sich Connery seinem Ziel nun so nahe fühlen wie nie. Und dass dies so ist, dafür habe vor allem die Konstituierung eines eigenen schottischen Regionalparlaments 1999 gesorgt, schreibt Connery in einem Beitrag für die September-Ausgabe des Polit-Magazins "Cicero". Dieser zunächst belächelte politische Akt wird von ihm beschrieben wie ein Turbo des patriotischen Bewusstseins. Sein Eindruck sei, so Connery, "dass die Dezentralisierung eine neue Ausdrucksform kultureller Werte und einen neuen Stolz auf unser nationales Erbe gefördert hat; sie hat einen Rahmen geschaffen für die gälische Sprache bis zu einer innovativen Architektur."

Die Argumente der Gegner einer Unabhängigkeit wischt der Schauspieler als "Schreckgespenste" vom Tisch, die sich eines nach dem anderen auflösen würden. Nicht die Politik oder die Wirtschaft bestimmten vordringlich das Schicksal eines Landes, sondern seine Kultur. "Sie verschafft internationale Sichtbarkeit und regt das globale Interesse an." So definiert Connery seine Heimat Schottland als eine starke Marke, die durch ein Ja beim Referendum nur noch stärker würde. Die Welt werde mehr denn je auf sein Land schauen. "Das gibt uns die einmalige Gelegenheit, sich auf unser Erbe und unsere Kreativität zu besinnen."

"Cicero" und "Rheinische Post" kooperieren seit April 2014

(RP)
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