Syrien SDF startet Offensive gegen IS

Beirut · Während die USA weitere 100 Millionen Dollar Unterstützung an die gemßäigten Assad-Gegner geben wollen, hat eine neue arabisch-kurdische Koalition in Syrien nach eigenen Angaben ihre erste Offensive gegen die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) gestartet.

Ein Sprecher der im Oktober gebildeten Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) sagte der Nachrichtenagentur AFP in einem Telefonat am Samstag, die Koalition habe am Freitagabend IS-kontrollierte Gebiete in der nordöstlichen Provinz Hassake ins Visier genommen, darunter die Städte Schadadi und al-Hol. Demnach unterstützt die US-geführten Militärallianz die SDF aus der Luft.

Mitte Oktober hatten sich die kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG) und mehrere christliche und arabischen Rebellengruppen zusammengeschlossen, darunter die Gruppierung Burkan al-Furat. Die YPG bestätigten den Beginn der Offensive am Samstag in einem im Internet veröffentlichten Video. Auch die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte teilte mit, es habe am Samstag Gefechte zwischen Kämpfern der SDF und dem IS in der Nähe von al-Hol gegeben. Die SDF seien durch Luftangriffe der US-geführten Militärallianz unterstützt worden. Die Angaben der Beobachtungsstelle sind von unabhängiger Seite nur schwer überprüfbar.

Unterdessen haben die USA ihre Hilfe für die Gegner des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad um hundert Millionen Dollar (etwa 91 Millionen Euro) aufgestockt. Damit steige die vor allem für den Ausbau der Infrastruktur vorgesehene Finanzhilfe auf insgesamt 500 Millionen Dollar seit dem Jahr 2012, gab das US-Außenministerium am Samstag bekannt. Vizeaußenminister Antony Blinken sagte, die US-Gelder würden helfen, Schulen offen zu halten oder den Zugang zu Wasser und Strom wieder herzustellen.

Die USA sind in Syrien vor allem militärisch mit Luftangriffen gegen mutmaßliche Islamisten im Einsatz. Zuletzt hatte US-Präsident Barack Obama zusätzlich den Einsatz einer Bodentruppe aus zunächst etwa 50 Elitesoldaten genehmigt.

(felt/AFP)
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