Top-Themen: Wirtschaftsfragen und EU-Osterweiterung Schröder glaubt an Bulgarien 2007 in der EU

Sofia (rpo). Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) ist überzeugt, dass Bulgarien wie geplant 2007 der Europäischen Union beitreten kann. Schröder gratulierte bei seinem Besuch in Sofia Ministerpräsident Simeon Sakskoburggotski zum erfolgreichen Abschluss der Beitrittsverhandlungen.

Schröder auf dem schweren Gang zum Grab seines Vaters
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Foto: AP

Er verwies zugleich auf "die damit verbundene glasklare Zusage" der EU, an dem anvisierten Beitrittstermin festzuhalten. Der Kanzler führte dies vor allem auf die Reformdynamik zurück, die Sakskoburggotski in Bulgarien entfaltet habe. Im Mittelpunkt des eintägigen Kanzlerbesuchs standen wirtschaftliche Fragen. Schröder verwies darauf, dass Deutschland für Bulgarien inzwischen der wichtigste Handelspartner sei.

Bulgarien war die zweite und letzte Station der Reise Schröders nach Südosteuropa. Am Donnerstag hatte der Kanzler Rumänien besucht. Anders als bei Bulgarien sind allerdings bei Rumäniens Beitrittsverhandlungen mit der EU noch nicht alle Kapitel abgeschlossen. Gleichwohl sagte Schröder in einer Rede vor dem Deutsch-Bulgarischen Wirtschaftsforum in Sofia: "Ich denke, wir werden für beide das Datum halten können."

Allerdings werde es dafür in Rumänien "noch einige Anstrengungen brauchen". Für Bulgarien rechne er dagegen bis November mit dem förmlichen Abschluss der Verhandlungen und im Frühjahr 2005 mit der Unterzeichnung des Beitrittsvertrages. Sakskoburggotski sprach von einer "unumkehrbaren EU-Perspektive".

Übereinstimmend begrüßten Schröder und Sakskoburggotski die dynamische Entwicklung der deutsch-bulgarischen Handelsbeziehungen. Während des Besuchs sollte eine Vereinbarung unterzeichnet werden, die die Lieferung von zunächst zwölf Militärfahrzeugen durch den DaimlerChrysler-Konzern an Bulgarien vorsieht.

Damit wird die Umsetzung eines exklusiven Rahmenabkommens eingeleitet, das insgesamt die Lieferung von 13.000 Fahrzeugen im Zeitraum bis 2017 vorsieht. Der Kanzler hob hervor, die Reformen in Bulgarien würden in Deutschland auch von der Wirtschaft aufmerksam verfolgt und "mit großem Respekt zur Kenntnis genommen". Die bulgarische Regierung habe damit für den Ausbau der Wirtschaftsbeziehungen "einen fruchtbaren Boden bereitet".

Schröder verwies auf ein starkes Engagement deutscher Unternehmen in Bulgarien besonders in den Bereichen Verkehr, Energie und Handel. Er lobte dabei die partnerschaftliche Herangehensweise deutscher Unternehmen, die auch die Entwicklung im Gastland im Auge habe.

Dies sei für Deutschland "ein wichtiger Wettbewerbsvorteil, auf den wir gerne verweisen", sagte er unter Hinweis etwa auf Aufträge für bulgarische Zuliefer in Verbindung mit dem Engagement von DaimlerChrysler. Umgekehrt gebe es in Bulgarien eine große Aufgeschlossenheit gegenüber Deutschen und dem Engagement deutscher Unternehmen.

(afp)
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