Zweites Bekenntnis zur Tötung italienischer Geiseln Schicksal italienischer Geiseln unklar

Kairo (rpo). Über die beiden Anfang September im Irak verschleppten Italienerinnen herrscht weiter Unklarheit. Während eine Extremistenorganisation zum zweiten Mal behauptet, sie seien ermordet worden, gibt es für diese Behauptung derzeit keinerlei Bestätigung.

Italienische Frauen im Irak entführt
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Aus Kreisen des italienischen Außenministeriums verlautete, die Information werde geprüft. Man halte sie aber nicht für zuverlässig. Anfang der Woche waren im Irak zwei Amerikaner enthauptet worden; eine britische Geisel flehte in einer Videobotschaft um ihr Leben.

Die beiden Italienerinnen seien getötet worden, weil ihre Regierung nicht wie gefordert ihre Truppen aus dem Irak abgezogen habe, hieß es in der ersten Internet-Erklärung. Die Gruppe Islamischer Dschihad hatte im Irak über das Internet erklärt, dass die beiden Frauen enthauptet worden seien. Diese Meldung konnte vorerst nicht bestätigt werden.

Zum zweiten Mal binnen 24 Stunden hat sich eine irakische Extremistengruppe zur Tötung von zwei italienischen Geiseln bekannt. Die beiden Sozialarbeiterinnen seien enthauptet worden, hieß es in der Erklärung, die am Donnerstag auf einer wenig bekannten Webseite erschien. Eine Verifizierung war auch hier zunächst nicht möglich.

Die selbst ernannten Täter bezeichneten sich als Unterstützer von Al Sawahri. Sie gaben allerdings auch Gründe für die Tötung der Geiseln an, die in den ursprünglichen Forderungen der Entführer nicht enthalten gewesen waren.

Die beiden 29 Jahre alten Frauen Simona Pari und Simona Torretta waren am 7. September in Bagdad verschleppt worden. Sie arbeiteten für die Hilfsorganisation Un Ponte per... (Eine Brücke für...). Zunächst bekannte sich eine Gruppe namens Unterstützer von Al Sawahri zu der Geiselnahme.

Vor zehn Tagen dann drohte die Organisation Islamischer Dschihad mit der Ermordung der beiden Frauen, sollten die italienischen Truppen nicht binnen 24 Stunden aus dem Irak abgezogen werden. Im Irak sind 3.500 Soldaten aus Italien im Einsatz.

(ap)
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