140 Meter lange „Scheherazade“ Italien beschlagnahmt angebliche Putin-Megajacht

Rom · Italien hat die in der Toskana angedockte Megajacht „Scheherazade“ beschlagnahmt, die Ermittlern zufolge Russlands Präsidenten Wladimir Putin gehören könnte. Das Schiff sollte offenbar in Kürze auslaufen.

 Das 140 lange Schiff im Hafen des Badeortes Marina di Carrara.

Das 140 lange Schiff im Hafen des Badeortes Marina di Carrara.

Foto: AFP/FEDERICO SCOPPA

Die Finanzpolizei ordnete das 140 Meter lange Schiff jemandem zu, der Verbindungen zu „prominenten Elementen der russischen Regierung“ und anderen Leuten von der EU-Sanktionsliste hat, wie die Regierung in Rom bereits am Freitagabend mitteilte. Die unter der Flagge der Kaimaninseln fahrende Jacht, die zuletzt im Hafen von Marina di Carrara gewartet worden war, sei den Behörden schon länger aufgefallen.

Offenbar kam Finanzminister Daniele Franco mit seiner Entscheidung für die Beschlagnahmung einem Auslaufen der „Scheherazade“ und einer möglichen Flucht aus dem italienischen Gebiet zuvor. Die „New York Times“ hatte in dieser Woche berichtet, dass die Jacht nach Monaten im Trockendock am Dienstag erstmals wieder zu Wasser gelassen worden sei. Crew-Mitglieder seien beobachtet worden, wie sie das Schiff eilig beluden, außerdem sei die Jacht in der Vorwoche aufgetankt worden.

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Die Megayachten der russischen Oligarchen

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Foto: picture alliance / AA/Ali Balli

Die Jacht wird von den italienischen Behörden auf einen Wert von rund 650 Millionen Euro geschätzt. Nach Recherchen des Teams des in Russland in Haft sitzenden Kreml-Gegners Alexej Nawalny gehört das Schiff Putin. Das Luxusjacht-Unternehmen The Italian Sea Group, das zuletzt an dem Schiff gearbeitet hatte, hatte vor Wochen mitgeteilt, dass Putin laut Dokumenten nicht der Besitzer sei.

Italienischen Medien zufolge ist Eduard Chudainatow, der Ex-Chef des russischen Staatskonzerns Rosneft, als Besitzer eingetragen. Der Erdölmanager wird auch als Eigentümer der Superjacht „Amadea“ angeführt, die am Dienstag auf Fidschi beschlagnahmt worden war.

(csi/dpa)
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