Menschenrechte Militärkoalition weist Vorwurf von Kriegsverbrechen im Jemen zurück

Riad · Die von Saudi-Arabien geführte Militärkoalition hat Vorwürfe von UN-Menschenrechtlern wegen möglicher Kriegsverbrechen bei Angriffen im Jemen zurückgewiesen.

  Im Bürgerkriegsland Jemen gibt es nach Überzeugung der UN-Menschenrechtler starke Anzeichen für Verbrechen gegen das internationale Völkerrecht. (Symbolfoto)

Im Bürgerkriegsland Jemen gibt es nach Überzeugung der UN-Menschenrechtler starke Anzeichen für Verbrechen gegen das internationale Völkerrecht. (Symbolfoto)

Foto: dpa/Salvatore Di Nolfi

Das Militär habe betont, Opfer unter Zivilisten zu vermeiden, hieß es in einer am Mittwoch von der staatlichen saudischen Nachrichtenagentur SPA verbreiteten Erklärung. Die Militärkoalition bestreite auch, dass sie Lieferungen humanitärer Hilfe an die zivile Bevölkerung im Jemen behindere.

In dem Bürgerkriegsland gibt es nach Überzeugung von UN-Menschenrechtlern starke Anzeichen für Kriegsverbrechen. Eine Expertenkommission hatte am Dienstag schwere Vorwürfe gegen die Regierung und ihre Verbündeten Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate erhoben und verlangt, dass Verantwortliche vor einem unabhängigen Gericht zur Rechenschaft gezogen werden. Sie habe eine Liste mit den Namen möglicher Täter an den UN-Hochkommissar für Menschenrechte geschickt. „Es gibt kaum Anhaltspunkte, dass die Konfliktparteien versuchen, zivile Opfer zu vermeiden“, sagte der Vorsitzende der Expertengruppe, Kamel Jendoubi.

Im Jemen versucht die sunnitische Regierung mit ihren Verbündeten seit drei Jahren, einen Aufstand der von Saudi-Arabiens Erzfeind Iran unterstützten schiitischen Huthi-Rebellen niederzuschlagen. Dabei seien seit März 2015 mindestens 6600 Zivilisten getötet und mehr als 10 000 verletzt worden. „Die wahren Zahlen sind wahrscheinlich deutlich höher“, heißt es im Bericht der Experten.

(ubg/dpa)
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