Nach Bulgarien und Rumänien Sarkozy schiebt wieder Roma ab

Paris (RPO). Frankreich hat in dieser Woche wieder Roma abgeschoben: Die Pariser Regierung ließ am Montag und Dienstag ein Lager in Créteil bei Paris und ein weiteres im nordfranzösischen Dourges räumen. Insgesamt sollen einige hundert Roma betroffen sein.

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Nach Angaben von Hilfsorganisationen haben sich einige Familien mit ihren Kindern in umliegenden Wäldern versteckt, andere wurden bereits in Länder wie Rumänien und Bulgarien ausgeflogen.

Damit setzt die Regierung von Staatspräsident Nicolas Sarkozy weiter um, womit sie im vergangenen Jahr weltweite Entrüstung provozierte: Am 5. August wurden die Behörden angewiesen, systematisch unzulässige Lager zu "zerstören, und zwar zuerst die der Roma".

Die Aufforderung zur Ausweisung einer expliziten Menschengruppe und noch dazu ohne eine Einzelfallprüfung widerspricht europäischem und internationalem Recht. Inzwischen wurde auch auf Druck der Europäischen Union der wörtliche Passus mit den Roma gestrichen, die Anweisung zur Auflösung von sogenannten illegalen Lagern besteht aber weiter.

Meist treffen die Sondereinheiten der französischen Polizei bei Tagesanbruch in den Zeltlagern der Roma ein. Obwohl viele christliche Hilfsorganisationen und auch Politiker der Grünen und Sozialisten die Abschiebungen vor Ort verhindern wollen, können sie meist nur vom Absperrzaun aus zusehen.

Einige Roma werden mit einigen hundert Euro sogenannter Rückkehrhilfe in Länder wie Rumänien abgeschoben, andere fliehen und errichten an anderer Stelle wieder ein neues Lager.

(apd/jre)
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