Fotos Saddam Hussein: Von der Machtübernahme zur Gefangennahme
Zu Beginn seiner Amtszeit hat Saddam Hussein noch gut lachen: Er hat alle seine Gegner als Hochverräter hinrichten lassen. Nach Aussage seines Biografen Con Coughlin mussten linientreue Parteimitglieder Ihre ehemaligen Genossen erschießen.
Da er inzwischen alle Ämter mit Familienangehörigen besetzt hatte, suchte er sich ein anderes Betätigungsfeld: Er griff den Iran an, in dem zuvor Ajatollah Komeni die Macht übernommen hatte.
Hatte er zuvor seine Waffen überwiegend aus Russland, verbesserte dieser Krieg gegen den Iranischen Gottesstaat sein Verhältnis zur westlichen Welt. Er bekam Giftgas aus Deutschland, ein Atomkraftwerk aus Frankreich - das die Israelis sofort zerstörten - und erhielt Unterstützung von den USA. Auch der kuweitische Außenminister Sabah Salem Al Sabah besuchte den Diktator.
Der Krieg gegen den Iran lief allerdings nicht sehr erfolgreich, weil die Moral der iranischen Gotteskrieger stärker war als die militärische Übermacht des Irak. Das hinderte Hussein nicht, seinen Friedesschluß mit dem Iran als Sieg zu verkaufen.
Inzwischen hatte er anscheinend sowieso den Realitätssinn verloren und glaubte seiner eigenen Propaganda. In seinem Allmachtsglauben griff er 1990 Kuweit an und besetzte die Ölquellen. Die Anwort der ölabhängigen Staaten lies nicht lange auf sich warten.
Da die Allianz um George Bush senior nach der Befreiung der Ölquellen die Aktion Wüstensturm beendeten, ging der Diktator gestärkt aus diesem Kampf hervor. Er lässt sich als Nebukadnezar der Neuzeit verehren.
Schon 1995 konnte er öffentlichkeitswirksam Allah für die Wiedereröffnung einer wichtigen im Krieg zerstörten Brücke über den Tigris danken.
Da er inzwischen weiß, dass nur die islamische Welt ihn weiter unterstützen wird, orientiert er sich immer mehr am Islam. 1997 plant er den Bau der weltgrößten Moschee in Bagdad. Das nach ihm selbst benannte Gotteshaus soll Platz für 30.000 Gläubige bieten. Bisher lag der Rekord bei 18.000 Menschen.
Das kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass dem Diktator das Wasser inzwischen bis zum Hals steht. Überall wittert er eine Verschwörung. Aus Angst vor Giftnadeln reist er mit einem eigenen Sessel und hält sich nie lange an einem Ort auf.
Er versucht, an seine Anfänge als kleiner Mann zu erinnern, wie hier in dem Dorf Al Budor. Dort hatte die Bevölkerung ihm 1959 Zuflucht gewährt, als sein Attentat auf den damaligen Präsidenten missglückt war.
Als George Bush junior im Zuge der Terrorbekämpfung einen Vorwand findet in den Irak einzumarschieren, sind Husseins Tage in Freiheit gezählt. Am 13. Dezember 2003 wird er in einem Erdloch entdeckt und gefangen genommen.