Giftanschlag auf Ex-Spion Russland will mutmaßliche Skripal-Attentäter identifiziert haben

Wladiwostok · Die russischen Behörden haben nach den Worten von Präsident Wladimir Putin die von Großbritannien wegen des Giftanschlags auf den Ex-Doppelagenten Sergej Skripal gesuchten Männer identifiziert.

 Die Polizei ermittelt in der Nähe des Hauses des Doppelagenten Sergei Skripal (Archivfoto).

Die Polizei ermittelt in der Nähe des Hauses des Doppelagenten Sergei Skripal (Archivfoto).

Foto: dpa/Andrew Matthews

„Wir wissen, wer sie sind, wir haben sie gefunden“, sagte der russische Präsident Wladimir Putin am Mittwoch bei einem Wirtschaftsforum in Wladiwostok. Es handele sich „natürlich um Zivilisten“. Sie arbeiteten nicht für das Militär. Er forderte die Männer auf, die Medien zu kontaktieren und ihre Geschichte zu erzählen.

Der ehemalige russische Doppelagent Sergej Skripal und seine Tochter Julia waren im März in der englischen Stadt Salisbury durch das in der Sowjetunion entwickelte Nervengift Nowitschok schwer verletzt worden.

In der vergangenen Woche gab die britische Polizei bekannt, sie habe zwei Verdächtige in dem Fall identifiziert. Nach Angaben von Premierministerin Theresa May handelt es sich um Mitglieder des russischen Militärgeheimdienstes GRU, die höchstwahrscheinlich im Auftrag der russischen Regierung handelten.

Nach den Äußerungen von Kreml-Chef Wladimir Putin zu den beiden im Fall Skripal gesuchten Russen hat die britische Regierung Moskau "Verschleierung und Lügen" vorgeworfen. Großbritannien habe Russland nach dem Giftanschlag auf den Ex-Doppelagenten Sergej Skripal im englischen Salisbury mehrfach aufgefordert, Rechenschaft abzulegen, sagte ein Sprecher der britischen Premierministerin Theresa May am Mittwoch in London. Die russische Regierung habe aber nur "mit Verschleierung und Lügen geantwortet".

Bei den beiden im Fall Skripal gesuchten Verdächtigen handele es sich um Offiziere des russischen Militärgeheimdienstes GRU, bekräftigte der Regierungssprecher. Die beiden Männer hätten "eine zerstörerisch giftige, illegale Chemiewaffe auf den Straßen unseres Landes eingesetzt".

(mba/AFP/dpa)
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