Überblick So beurteilt die internationale Presse die Ukraine-Krise

Düsseldorf · Der Konflikt mit Russland spitzt sich zu. Viele Vertreter der internationalen Presse verurteilen Russlands Vorgehen scharf und blickt mit Sorge in die Zukunft. Eine Übersicht.

Ukraine-Konflikt: Internationale Pressestimmen zur Verschärfung der Krise
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Internationale Pressestimmen zum Ukraine-Konflikt

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Foto: qvist /Shutterstock.com

Droht ein Krieg in Europa? Nachdem die Regierung in Moskau die Unabhängigkeit der beiden Separatistengebiete Luhansk und Donezk in der Ostukraine anerkannt hat, verschärft sich die Situation. Russlands Präsident Putin spricht von der Entsendung von „Friedenstruppen“ in die selbsternannten „Volksrepubliken“.

Die internationale Presse kritisiert das Handeln des Staatschefs und der Regierung scharf: „Vor Putins Zarenreich ist kein Nachbar sicher“ titelt etwa die niederländische Zeitung „De Telegraaf“. Der russische Präsident lebe nicht in einer Welt des internationalen Rechts. Er trete es mit Füßen, wenn die Regeln nicht seinem Geschichtsbild entsprechen, heißt es im Artikel.

„Der Krieg war noch nie so nah“ schreibt die italienische Zeitung „La Repubblica“. Entschlossene Reaktionen müssten auf das Vorgehen Russlands folgen: „Es ist an der Zeit, dass die Ukraine vollständig in die europäische Familie aufgenommen wird“, ist im Blatt zu lesen. „Zusammen mit einem deutlichen und sehr harten Sanktionssystem ist das die beste Antwort, die man auf eine völlig ungerechtfertigte militärische Bedrohung vor den Toren Europas geben kann.“

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So reagiert die Welt auf den russischen Einmarsch in die Ostukraine

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Foto: dpa/Richard Drew

Auch die britische Zeitung „The Telegraph“ titelt, dass die Zerschlagung der Ukraine nicht hinnehmbar sei. Wenn Putin die Provinzen Donezk und Luhansk von der Ukraine abspalten kann, so wie er es mit der Krim getan hat, werde er sein Vorgehen der Einschüchterung und Aggression als Erfolg werten. „Aber er wird wiederkommen und als nächstes die baltischen Staaten auf seiner Liste haben“, wird im Artikel geschrieben.

Positiv hervorgehoben wird von einigen Journalisten die Entschlossenheit mancher Politiker, allen voran von Joe Biden. „Der US-Präsident macht in dieser Auseinandersetzung vieles richtig“, schreibt der Schweizer „Tages-Anzeiger“. Russland habe Biden unterschätzt, wird in der Zeitung „Gazeta Wyborcza“ betont. „Unter der Führung seines fast 80-jährigen Präsidenten handelt Amerika so wie in den Zeiten seiner unangefochtenen Macht“, schreibt das polnische Blatt. 

(cwe)
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