Krieg in Syrien Russland beginnt mit Reduzierung seiner Truppen

Moskau · Nach nur zwei Monaten dampfen die ersten russischen Kriegsschiffe wieder von der syrischen Küste ab. Seit einigen Tagen gilt eine Waffenruhe in dem Bürgerkriegsland.

 Der russische Flugzeugträger "Admiral Kusnetzow" am 04. Januar im östlichen Mittelmeer

Der russische Flugzeugträger "Admiral Kusnetzow" am 04. Januar im östlichen Mittelmeer

Foto: ap, AZ

Nach der Eroberung der Großstadt Aleppo durch die syrische Armee hat das russische Militär mit einer Reduzierung seiner Truppen in dem Bürgerkriegsland begonnen. Als erste sollen der Flugzeugträger "Admiral Kusnetzow", der Raketenkreuzer "Peter der Große" sowie mehrere Begleitschiffe die Region verlassen, wie das Verteidigungsministerium in Moskau mitteilte.

"Nach einer Entscheidung von Oberbefehlshaber Wladimir Putin beginnt das Verteidigungsministerium damit, seine eingesetzten Truppen in Syrien zu reduzieren", sagte General Waleri Gerassimow der Agentur Interfax zufolge. Unklar war zunächst, wie groß die Truppenreduzierung insgesamt ausfällt.

Der Schritt kommt nicht überraschend. Verteidigungsminister Sergej Schoigu hatte Präsident Putin bereits Ende Dezember vorgeschlagen, dass angesichts der jüngsten Waffenruhe in Syrien erste Truppen abgezogen werden könnten.

Die russische Armee unterstützt die syrischen Streitkräfte seit 2015 vor allem mit Luftangriffen. Die "Admiral Kusnetzow", Russlands einziger Flugzeugträger, hatte Moskau erst im November zur Unterstützung ins Mittelmeer verlegt.

Die Aufgaben der Marine-Verbände seien erfüllt, sagte der russische Generaloberst Andrej Kartapolow. Die Kriegsschiffe hätten eng mit der russischen Luftwaffe in Syrien zusammengearbeitet. Die Schiffe sollen innerhalb der kommenden zehn Tage über das Mittelmeer den Hafen von Seweromorsk bei Murmansk im Norden Russlands ansteuern.

Russland gehört neben dem Iran zum wichtigsten Verbündeten des syrischen Machthabers Baschar al-Assad. Mit russischer Unterstützung gelang es der syrischen Armee und ihren Verbündeten Ende vergangnen Jahres, nach langen Kämpfen die strategisch wichtige Stadt Aleppo im Norden des Landes komplett unter Kontrolle zu bringen. Für Assad und seine Anhänger war das einer der wichtigsten Erfolge seit Ausbruch des Konflikts im März 2011.

Seit einer Woche gilt in Syrien eine landesweite Waffenruhe, die von Russland und der Türkei vermittelt worden war. Allerdings kommt es nach Angaben von Aktivisten immer wieder in einigen Gebieten zu Gewalt. Syriens Luftwaffe flog in den vergangenen Tagen unter anderem Angriffe auf das von Rebellen gehaltene Tal Wadi Barada. Es ist strategisch wichtig, weil von hier aus Millionen Menschen in der Hauptstadt Damaskus mit Wasser versorgt werden.

(crwo/dpa)
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