Roth, Strack-Zimmermann und Hofreiter Ampelpolitiker zu Solidaritätsbesuch in Lwiw eingetroffen

Lwiw · Um ein Zeichen der Solidarität zu setzen sind drei führende deutsche Parlamentarier der Ampel-Koalition in die Ukraine gereist. Die Vorsitzenden der Ausschüsse für Auswärtiges, Verteidigung und Europa - Michael Roth (SPD), Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP) und Anton Hofreiter (Grüne) - trafen am Dienstag in Lwiw ein.

Zusammen in der Ukraine unterwegs (v.l.): Anton ­Hofreiter, Marie-Agnes Strack-Zimmer­mann und ­Michael Roth.

Zusammen in der Ukraine unterwegs (v.l.): Anton ­Hofreiter, Marie-Agnes Strack-Zimmer­mann und ­Michael Roth.

Foto: dpa/-

Dort wollten sie Gespräche mit Abgeordneten des ukrainischen Parlaments Rada führen. Alle drei Politiker hatten zuletzt mehr Tempo bei Waffenlieferungen gefordert.

Es sind die hochrangigsten deutschen Politiker, die seit Kriegsbeginn vor sieben Wochen die Ukraine besuchen. In der vergangenen Woche war bereits der SPD-Bundestagsabgeordenete Frank Schwabe mit einer Delegation des Europarats dort. Aus Polen, Großbritannien, Österreich Tschechien, Slowenien und der Slowakei sind bereits die Regierungschefs nach Kiew gereist, um der Ukraine im Kampf gegen die russischen Angreifer den Rücken zu stärken. Auch EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen war am Freitag dort.

Die Ukraine würde sich auch einen Besuch von Bundeskanzler Olaf Scholz wünschen. „Ich glaube schon, dass das ein starkes Signal sein könnte, wenn der Bundeskanzler nach Kiew reist“, hatte der ukrainische Botschafter Andrij Melnyk am Wochenende der Deutschen Presse-Agentur gesagt. Er betonte aber gleichzeitig, dass der SPD-Politiker dann nicht mit leeren Händen kommen sollte. „Es wäre von zentraler Bedeutung, dass der Besuch vom Kanzler Scholz gleichzeitig von neuen strategischen Entscheidungen der Ampel-Koalition begleitet würde.“ Gemeint ist die Lieferung schwerer Waffen wie Panzer und Artilleriegeschütze.

Eine geplante Reise von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier nach Kiew ist inzwischen geplatzt, weil das deutsche Staatsoberhaupt dort offensichtlich nicht willkommen ist. Der polnische Präsident Andrzej Duda habe in den vergangenen Tagen angeregt, dass sie beide zusammen mit den Staatschefs der baltischen Staaten Litauen, Lettland und Estland in die ukrainische Hauptstadt reisen, „um dort ein starkes Zeichen gemeinsamer europäischer Solidarität mit der Ukraine zu senden und zu setzen“, sagte Steinmeier am Dienstag bei seinem Besuch in Warschau. „Ich war dazu bereit. Aber offenbar - und ich muss zur Kenntnis nehmen - war das in Kiew nicht gewünscht.“

(felt/dpa)
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