Umschläge mit Patronen Roms Bürgermeister erhält Drohbrief

Rom · Die italienische Justizministerin Paola Severino und der Bürgermeister von Rom, Gianni Alemanno, haben am Montag Umschläge mit Patronen erhalten. Der Brief an Alemanno enthielt neben zwei Patronen eine Todesdrohung der linksextremistischen Gruppe Rote Brigaden, wie der Sprecher des Bürgermeisters mitteilte.

Demnach war der Brief von der "Zelle Galesi der bewaffneten Proletarier für den Kommunismus" unterzeichnet. Der Umschlag an Severino enthielt keinen Absender

Mario Galesi war ein Mitglied der Roten Brigaden und wurde im März 2003 in einem Zug in der Toskana bei einer Schießerei mit der Polizei getötet. Die Staatsanwaltschaft leitete Ermittlungen ein. Der an das Sekretariat des Römischen Rathauses adressierte Umschlag wurde bei den seit einem Briefbombenanschlag vom vergangenen Freitag verstärkten Kontrollen entdeckt.

Am vergangenen Freitag war der Generaldirektor der Steuereinzugsgesellschaft Equitalia, Marco Cuccagna, bei der Explosion einer Briefbombe verletzt worden. Die italienische Anarchistengruppe FAI bekannte sich zu dem Attentat. Dieselbe linksextremistische Gruppe hatte sich zwei Tage zuvor zu dem Anschlagsversuch auf den Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann bekannt.

Die Roten Brigaden werden für fast 15.000 Anschläge in den 1970er und 1980er Jahren verantwortlich gemacht. Während der "bleiernen Jahre" kamen in Italien mehr als 400 Menschen durch links- und rechtsextreme Gewalttaten ums Leben. 1978 entführten und ermordeten die Roten Brigaden den früheren Regierungschef und christdemokratischen Spitzenpolitiker Aldo Moro.

(AFP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort