Neue Umfrage zu US-Vorwahlen Romney fällt deutlich zurück

Washington · Bisher galt Mitt Romney als Favorit im Rennen der US-Republikaner um die Präsidentschaftskandidatur - jetzt zieht einer Umfrage zufolge der erzkonservative Bewerber Rick Santorum an ihm vorbei.

Mitt Romney: Seine Familie, seine Pannen, sein Geld
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Einer landesweiten Umfrage zufolge unterstützen 30 Prozent der republikanischen Vorwähler den ehemaligen Senator Santorum. 27 Prozent stehen hinter dem Multimillionär Romney. Der Umfrage des TV-Senders CBS und der "New York Times" zufolge sprachen sich zwölf Prozent für den radikalliberalen Ron Paul aus.
Ex-Parlamentspräsident Newt Gingrich favorisieren demnach zehn Prozent.

Vor einem Monat lag Romney mit 28 Prozent klar vorn, Santorum war mit 16 Prozent noch klar abgeschlagen. Romney gilt als ein vergleichsweiser moderater und pragmatisch ausgerichteter Konservativer. Santorum galt vor Beginn der Vorwahlen Anfang Januar noch als krasser Außenseiter. Er verfügt im Gegensatz zu Romney nur über ein knappes Werbebudget.

Santorum positioniert sich als stark konservativ

Santorum macht gezielt Wahlkampf mit seiner strikt konservativen und christlich-religiösen Ausrichtung. Er tritt etwa selbst bei Vergewaltigung und Inzest für ein Verbot von Abtreibung ein.

Beide Kandidaten konnten sich bisher in je vier Vorwahlen durchsetzen. Romney gewann unter anderem die wichtige Abstimmung in Florida. Santorum setzte sich dagegen jüngst überraschend in den drei Bundesstaaten Colorado, Minnesota und Missouri durch.

Die nächsten Vorwahlen stehen am 28. Februar an, in den Bundesstaaten Arizona und Michigan. Doch immer stärker wird klar: Eine echte Vorentscheidung fällt erst beim "Super Tuesday" am 6. März - dann wird auf einen Schlag in zehn Bundesstaaten gewählt. Endgültig wollen die Republikaner erst bei ihrem Parteitag Ende August entscheiden, wer bei den Präsidentenwahlen am 6. November gegen Barack Obama antritt.

Wahllisten offenbar unvollständig

Die Wählerlisten in den USA bedürfen neun Monate vor der Präsidentschaftswahl einer starken Überarbeitung. Wie das unabhängige Pew Center am Dienstag mitteilte, sind 51 Wahlberechtigte derzeit nicht auf den Wählerlisten verzeichnet. Im Gegenzug stehen dort noch mehr als 1,8 Millionen Personen aufgeführt, die bereits gestorben sind.

Jeder achte Eintrag ins Wählerregister sei fehlerhaft, bemängelten die Experten des Pew Center. Das System von Wählerlisten auf Papier sei "antiquiert" und "von Fehlern durchsetzt". Rund 2,7 Millionen Wähler seien in mindestens zwei verschiedenen Bundesstaaten registriert. Zum Teil sind die Fehler darauf zurückzuführen, dass die Wählerlisten nach Umzügen der Betroffenen in den vergangenen Jahren nicht aktualisiert wurden.

(dpa)
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