Fotos Roma flüchten vor Miliz
Aus Angst vor einer rechtsradikalen Miliz sind mehr als 270 Roma aus einem ungarischen Dorf geflohen.
Die 277 Frauen und Kinder hätten das Dorf Gyöngyöspata rund 81 Kilometer nordöstlich von Budapest wegen eines "Ausbildungslagers" der Vedero-Miliz verlassen, sagte der Chef der Roma-Gemeinde, Janos Farkas.
Die Männer verblieben im Dorf.
Das Dorf, wo mehrere Gruppen von Männern in Tarnkleidung in der vergangenen Woche Patrouille liefen, sei "praktisch ein Schlachtfeld", sagte Farkas. Die Frauen und Kinder seien mit Bussen an nicht genannte Orte gebracht worden. Nach der Abfahrt der Busse fuhren in dem Dorf mindestens zehn Polizeifahrzeuge auf.
In dem 2800-Seelen Dorf Gyöngyöspata leben rund 450 Roma. In den Straßen der Ortschaft hatte die Vedero-Miliz im vergangenen Monat mehrere illegale Patrouillen organisiert, um nach Angaben ihrer Verantwortlichen "für Ordnung zu sorgen". Die örtliche Polizei weigerte sich damals einzuschreiten, obwohl die Roma-Gemeinschaft Einschüchterungen beklagte.
Der Anführer der Miliz, Tamas Eszes (in Tarnkleidung), wurde von der ungarischen Polizei festgenommen.