Rücksicht auf iranischen Präsidenten Rom verhüllt für Ruhani Nacktstatuen

Rom · Aus Respekt für die iranische Kultur und den Glauben des Präsidenten Hassan Ruhani haben die Behörden in Roms Kapitolinischen Museen mehrere nackte Statuen verhüllt.

 Ruhani mit Italiens Ministerpräsident Matteo Renzi bei einer Pressekonferenz in Rom.

Ruhani mit Italiens Ministerpräsident Matteo Renzi bei einer Pressekonferenz in Rom.

Foto: dpa, drn cs

Zahlreiche Nachrichtenseiten veröffentlichten am Dienstag im Internet Fotos von schrankähnlichen Konstruktionen, hinter denen die Skulpturen verschwanden. Ruhani hatte am Montagabend den italienischen Ministerpräsidenten Matteo Renzi auf dem Kapitolshügel getroffen und war später in den Museen vor die Presse getreten. Aus Rücksicht auf den muslimischen Glauben Ruhanis sei beim Abendessen auch kein Wein serviert worden, berichtete die Nachrichtenagentur Ansa.

Am Dienstag empfing Papst Franziskus den iranischen Präsidenten. Über Inhalte des Treffens teilte der Vatikan zunächst nichts. Bei der Unterredung dürfte es aber unter anderem um die Einigung im Atomstreit und den Syrien-Konflikt gegangen sein. Menschenrechtler und iranische Oppositionsgruppen hatten den Papst aufgerufen, Ruhani auf die Menschenrechtsverletzungen in der Islamischen Republik anzusprechen.

Mit Ruhani ist erstmals seit mehr als anderthalb Jahrzehnten wieder ein iranischer Staatschef zu einem Staatsbesuch nach Europa gekommen. Seine viertägige Visite in Italien und Frankreich ist Teil von Bemühungen Teherans, nach der Umsetzung des Atomabkommens die Nähe zu alten Partnern zu suchen.

(das/dpa)
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