Robert Kennedy Impfgegner will US-Präsident werden

Washington · Bislang war Robert F. Kennedy in den USA bekannt dafür, längst entkräftete Falschinformationen zu verbreiten. Nun will der Neffe des ehemaligen US-Präsidenten John F. Kennedy sein Land führen.

 Robert F. Kennedy bei einem Auftritt in Albany im August 2019 (Archivfoto).

Robert F. Kennedy bei einem Auftritt in Albany im August 2019 (Archivfoto).

Foto: AP/Hans Pennink

Der Neffe des ehemaligen US-Präsidenten John F. Kennedy, Robert F. Kennedy, hat seine Bewerbung um die Präsidentschaftskandidatur in den USA eingereicht. Der erklärte Impfgegner will für die demokratische Partei von Amtsinhaber Joe Biden ins Rennen gehen, wie aus einem am Mittwoch (Ortszeit) von Kennedy bei der nationalen Wahlkommission eingereichten Dokument hervorgeht.

Kennedy geriet in der Vergangenheit immer wieder wegen der Verbreitung von falschen Behauptungen rund um Gesundheitsthemen wie die Corona-Impfung in die Kritik. Er ist seit 2016 Gründer und Vorsitzender der Organisation Children’s Health Defence, die unter anderem Propaganda gegen das Schmerzmittel Paracetamol, Mobilfunk und Fluor-Zusätze im Trinkwasser verbreitet und mit Anti-Impfungs-Videos Millionen verdient. Im Jahr 2021 wiederholte Kennedy in einer Buchveröffentlichung längst entkräftete Falschinformationen über das Coronavirus, vor allem über die angebliche Wirksamkeit des Tiermedikaments Ivermectin, mit dem Scharlatane in den USA viel Umsatz machen. Vor 2017 setzte Kennedy sich als Anwalt für den Umweltschutz ein.

Der 69-Jährige ist der zweite demokratische Bewerber um die Präsidentschaftskandidatur. Anfang März hatte bereits die 70 Jahre alte Autorin Marianne Williamson ihren Eintritt in das Rennen offiziell bekannt gegeben.

Biden hat bisher noch nicht offiziell angekündigt, bei der Präsidentenwahl 2024 erneut antreten zu wollen. Eine Kandidatur des Amtsinhabers wird aber allgemein erwartet. Sollte er sich wieder um das höchste Staatsamt bemühen, müssten sich seine Herausforderer zuerst in parteiinternen Vorwahlen gegen ihn durchsetzen. Beiden Bewerbern werden hierfür allerdings äußerst schlechte Chancen eingeräumt.

Für die Republikaner bewerben sich außer Ex-Präsident Donald Trump auch die ehemalige US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen, Nikki Haley, der Unternehmer Vivek Ramaswamy und der ehemalige Gouverneur des Bundesstaates Arkansas, Asa Hutchinson, um die Präsidentschaftskandidatur.

(peng/dpa)
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