Irak Rice legt sich nicht auf Abzug fest

Washington (rpo). Die designierte US-Außenministerin Condoleezza Rice hat sich am Dienstag in ihrer Bestätigungsanhörung vor dem Außenpolitischen Ausschuss des Senats standfest gezeigt. Sie rückte von keiner früher gemachten Äußerung zum Beispiel zum Irak-Krieg ab und wollte sich auch nicht auf einen Zeitplan für den Abzug der US-Truppen festlegen lassen. Am Mittwoch verloren mindestens 26 Menschen bei Anschlägen im Irak ihr Leben.

Der Irak nach der Gewalteskalation
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Foto: (alle) AP

Mit einigen demokratischen Senatoren und dabei vor allem mit Barbara Boxer aus Kalifornien kam es aber deutlichen Wortwechseln. Als einziger deutete aber Präsidentschaftskandidat John Kerry an, dass er möglicherweise gegen Rice stimmen wird.

Boxer ging in den Wortwechseln mit Rice fast so weit, der bisherigen Nationalen Sicherheitsberaterin vorzuwerfen, dass sie in ihren Äußerungen mit Bezug auf die Entscheidung zum Krieg gegen Irak gelogen habe. Rice' Loyalität zu der Aufgabe, die sie bekommen habe, habe wohl über ihren Respekt vor der Wahrheit gesiegt, sagte Boxer. Rice forderte sie mehrmals auf, nicht ihre Aufrichtigkeit in Frage zu stellen.

Boxer warf Rice auch vor, gefühllos auf die vielen Toten und die Zerstörungen durch das Seebeben am 26. Dezember reagiert zu haben. In einer früheren Anhörung hatte Rice erklärt, der Tsunami sei "eine wundervolle Gelegenheit" für die US-Regierung gewesen, den muslimischen Ländern ihr Wohlwollen zu zeigen.

Boxer erklärte dazu, "der Tsunami war eine der größten Tragödien in unserem Leben. Es wird zehn Jahre dauern, die Region wieder aufzubauen. Ich war sehr enttäuscht über ihre Erklärung. Ich denke, sie haben eine Gelegenheit verpasst."

Ungeachtet der heftigen Wortwechsel wird Rice möglicherweise schon am Mittwoch vom Außenpolitischen Ausschuss des Senats bestätigt, das Votum des gesamten Senats könnte noch in dieser Woche erfolgen. Der Vorsitzende des Senatsausschusses, der Republikaner Richard Lugar, bezeichnete Rice schon zu Beginn der Anhörung als sehr qualifiziert. Man sei dankbar, dass eine Persönlichkeit ihrer Statur bereit sei, hervorzutreten und das Amt zu übernehmen.

(ap)
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