Nach Ablehnung durch Italien Rettungsschiff mit 87 Flüchtlingen an Bord steuert Spanien an

Madrid · An Bord des Schiffes sind vor allem Flüchtlinge aus dem Sudan, viele aus der Krisenprovinz Darfur. Da sie von mehreren Häfen abgewiesen wurden, drohen langsam die Vorräte auf dem Rettungsschiff auszugehen.

 Ein Migrant ruht sich am Hafen von Algeciras in Südspanien aus.

Ein Migrant ruht sich am Hafen von Algeciras in Südspanien aus.

Foto: AP/Marcos Moreno

Ein seit Tagen auf dem Mittelmeer umherfahrendes Rettungsschiff mit dutzenden Bootsflüchtlingen an Bord steuert auf Spanien zu. Wie die spanische Hilfsorganisation Proactiva Open Arms am Montagabend im Kurzbotschaftendienst Twitter mitteilte, sollen die Flüchtlinge im südspanischen Algeciras an Land gehen. Da der Hafen noch 590 Seemeilen entfernt sei, sei mit weiteren drei Tagen auf See zu rechnen. Die Lebensmittel an Bord würden langsam knapp, hieß es.

Das Schiff hatte die 87 Flüchtlinge am Mittwoch vergangener Woche aufgenommen. Der Organisation zufolge stammen die meisten aus dem Sudan, darunter viele aus der Krisenprovinz Darfur. Die Flüchtlinge hatten den Angaben zufolge vor ihrer Rettung 50 Stunden ohne Trinkwasser auf einem Schlauchboot verbracht.

Nach der Rettung war das Schiff der Hilfsorganisation tagelang auf der Suche nach einem Hafen. Italien verweigerte ein Anlegen, nachdem der rechtspopulistische Innenminister Matteo Salvini im Juni angeordnet hatte, dass Schiffe von Hilfsorganisationen mit Flüchtlingen an Bord keine italienischen Häfen mehr anlaufen dürfen. Inzwischen hat Spanien Italien als Hauptankunftsland für Migranten in der EU abgelöst.

(sbl/AFP)
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