US-Studie belegt Spaltung der USA Republikaner — Partei der Unwissenschaftlichen

Washington · Die USA sind zwei geteilt – auf der einen Seite die Demokraten, dort die Republikaner. Nicht wenige sagen, ein Riss gehe durch die stolze Nation. Nun belegt erstmals auch eine Studie den Unterschied zwischen den beiden Parteien.

Beobachtungen auf der Tagung der US-Waffenlobby
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Die USA sind zwei geteilt — auf der einen Seite die Demokraten, dort die Republikaner. Nicht wenige sagen, ein Riss gehe durch die stolze Nation. Nun belegt erstmals auch eine Studie den Unterschied zwischen den beiden Parteien.

Im Verständnis vieler US-Bürger reicht der Kampf bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts zurück, als die Vereinigten Staaten in einem blutigen und grausamen Bürgerkrieg beinahe auseinandergebrochen wären. Heute ist es eher ein Kulturkampf zwischen den Demokraten, die mit Barack Obama den US-Präsidenten stellen, und der stolzen "Grand Old Party". Es geht um Krieg im Ausland, um die Gesundheitsreform "Obamacare" oder den US-Etat.

Doch die ideologische Landschaft der USA scheint inzwischen wie versteinert: Demokraten gegen Republikaner, Blau gegen Rot, Stadt gegen Land, die Küste gegen das Landesinnere. Die Demokraten werden als die Wissenschaftlichen, Modernen und Aufgeklärten angesehen. Die Republikaner als das Gegenteil.

Studie belegt Unterschiede

Erstmals bringt eine Studie des renommierten Sozialforschungsinstituts Pew Research Center das zu Papier, was vielfach bereits vermutet wurde: In den USA wird das naturwissenschaftliche Weltbild zurückgedrängt. Von den Konservativen, der politischen Rechten. Dem gegenüber steht die unbedingte Bibeltreue, die nur wenig Freiraum lässt für andere Ansichten. Eine der zentralen Fragen der Studie: War es Gott, der den Menschen geschaffen hat oder ist er Produkt eines Evolutionsprozesses?

Das Institut befragte im März und April des vergangenen Jahres 1983 repräsentativ ausgewählte Amerikaner aus allen Schichten und Ethnien. Darüber hinaus erhielten 2023 weitere repräsentativ ausgewählte US-Bürger einen detaillierteren Fragenkatalog.

Bibeltreue Republikaner

Die Ergebnisse der Studie im Überblick zeigen, dass die politisch-geselllschaftliche Zweiteilung in den USA immer mehr an der Linie zwischen Wissenschaft und Religion verläuft. Offenbar lehnen viele Republikaner die Wissenschaft und neue wissenschaftliche Erkenntnisse zunehmend ab. Sie beziehen sich auf die Bibel. Die ultrarechte Gruppierung der "Tea Party" ist Ausdruck dieser Strömung.

Die Evolutionsstudie des Pew Research Center zeigt, dass die Zahl der US-Amerikaner, die eher der Bibel denn der Wissenschaft folgen, sehr hoch ist. So ist religiöser Fundamentalismus unter weißen Amerikanern am stärksten verbreitet. Noch höher ist der Anteil bei den Evangelikalen, bei denen 64 Prozent aller weißen Anhänger bedingungslos der Bibel folgen.

Mehrheit glauben an Schöpfung

33 Prozent der Befragten gehen davon aus, dass der Mensch eine göttliche Schöpfung ist und genau so geschaffen worden ist, wie er heute ist. Fast zwei Drittel der Amerikaner sehen eine Entwicklung zum heutigen Menschen.

Eklatant wird die Zweiteilung zwischen Demokraten und Republikanern bei der Frage, ob sie die Evolution akzeptieren. 2009 betrug der Unterschied nur zehn Prozent. Vier Jahre darauf ist die Zahl auf 24 Prozent gestiegen.

Wenig überraschend: Die Mehrheit der US-Bürger glaubt an die Schöpfung (57 Prozent). Ein Drittel folgen der Bibel aufs Wort, 24 Prozent gehen davon aus, Gott persönlich habe die Evolution eingeleitet, um den Menschen zu schaffen. Doch offenbar haben auch einige Politiker innerhalb der republikanischen Partei die Zeichen der Zeit erkannt und wollen ihr Image ändern.

(nbe)
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