Britischer Geheimdienst Kreml wollte Schottland-Referendum in 2014 beeinflussen

London · Russland soll versucht haben, das schottische Unabhängigkeitsreferendum im Jahr 2014 zu beeinflussen. Das geht aus einem Bericht des britischen Geheimdienstausschusses über die russische Einmischung in Politik und Wahlen hervor, wie die britische Zeitung „The Telegraph“ am Dienstag berichtete.

 Der Kreml am Roten Platz in Moskau, Russland. (Symbolbild)

Der Kreml am Roten Platz in Moskau, Russland. (Symbolbild)

Foto: dpa/Federico Gambarini

Es handele sich um die „erste postsowjetische Einmischung in eine demokratische Wahl im Westen“, zitierte die Zeitung aus dem lange erwarteten Bericht. Die Schotten hatten damals mit 55 Prozent gegen eine Abspaltung vom Vereinigten Königreich gestimmt.

Beim Brexit-Referendum der Briten 2016 gab es den Angaben zufolge hingegen keine Manipulationsversuche. Damals hatten knapp 52 Prozent für die Loslösung von der Europäischen Union gestimmt.

Der Report sollte - mit monatelanger Verzögerung - noch am Dienstag publiziert werden. Premierminister Boris Johnson hatte eine Freigabe vor der Parlamentswahl abgelehnt. Das heizte Spekulationen in Großbritannien an, dass der etwa 50 Seiten umfassende Bericht wenig schmeichelhaft für die regierenden Konservativen ausfallen dürfte.

Nach einem Bericht der „Sunday Times“ vom vergangenen Jahr wurden in dem Report unter anderem die Beziehungen mehrerer russischer Großspender der britischen Konservativen zum russischen Inlandsgeheimdienst FSB unter die Lupe genommen.

(juw/dpa)
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