Vermögen über 100 Millionen Weißes Haus will neue Mindeststeuer für Superreiche vorschlagen

Washington · Für die 700 reichsten Amerikaner gilt ein geringerer Steuersatz als für viele andere Haushalte. Das will die US-Regierung ändern - und Milliardäre wie Jeff Bezos oder Elon Musk zur Kasse bitten.

 Der amerikanische Milliardär Elon Musk mit der Musikerin Grimes (Archivfoto von 2018).

Der amerikanische Milliardär Elon Musk mit der Musikerin Grimes (Archivfoto von 2018).

Foto: AFP/ANGELA WEISS

 Die Regierung von US-Präsident Joe Biden wird Medienberichten zufolge in ihrem Haushaltsentwurf für 2023 eine Mindeststeuer für die reichsten US-Bürger vorschlagen. Die "Billionaire Minimum Income Tax" würde von den rund 700 US-Haushalten mit einem Vermögen von mehr als 100 Millionen Dollar verlangen, mindestens 20 Prozent auf ihr gesamtes Einkommen zu zahlen, berichteten die Washington Post und andere US-Medien am Samstag unter Berufung auf ein Dokument aus dem Weißen Haus.

"Diese Mindeststeuer würde sicherstellen, dass die wohlhabendsten Amerikaner nicht länger einen niedrigeren Steuersatz zahlen als Lehrer und Feuerwehrleute", heißt es in dem Dokument, aus dem die Washington Post zitiert.

Eine Studie der Biden-Regierung aus dem Herbst ergab, dass 400 Milliardärshaushalte zwischen 2010 und 2018 im Durchschnitt nur 8,2 Prozent Steuern auf ihr Einkommen zahlten - ein Satz, der deutlich unter dem vieler US-Haushalte liegt. Die Steuer würde auch auf nicht realisierte Wertzuwächse bei liquiden Vermögenswerten wie Aktien abzielen, die erst bei deren Verkauf besteuert werden.

Die neue Maßnahme, deren Inkraftsetzung die Zustimmung des Kongresses erfordert, könnte über einen Zeitraum von zehn Jahren neue Einnahmen in Höhe von bis zu 360 Milliarden Dollar bringen, heißt es in dem von der Zeitung zitierten Dokument. Tesla-Gründer Elon Musk müsste zum Beispiel 50 Milliarden Dollar zusätzliche Steuern zahlen, Amazon-Gründer Jeff Bezos rund 35 Milliarden Dollar mehr, wie der Wirtschaftswissenschaftler Gabriel Zucman berechnete.

(peng/AFP)
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