Frankreich Regierung verteidigt Militäreinsatz in Syrien

Paris · Bei der Parlamentsdebatte über den geplanten Militäreinsatz in Syrien hat die französische Regierung ein militärisches Vorgehen verteidigt.

Der chemische Kampfstoff Sarin
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Foto: dpa, ma ts mda

Der mutmaßliche Giftgasangriff vom 21. August sei "der massivste und schrecklichste Einsatz von Chemiewaffen zu Beginn dieses Jahrhunderts", sagte der sozialistische Regierungschef Jean-Marc Ayrault am Mittwoch in der Nationalversammlung in Paris. "Nicht zu reagieren, würde den Frieden und die Sicherheit der gesamten Region gefährden."

Im Falle eines Militäreinsatzes setze Frankreich auf die Unterstützung der Europäer und der Arabischen Liga, sagte der Premierminister weiter. Der Konflikt in Syrien könne zwar nur politisch gelöst werden und nicht militärisch. "Aber schauen wir der Wirklichkeit ins Auge: Wenn wir solchen Machenschaften des Regimes keinen Riegel vorschieben, dann wird es keine politische Lösung geben." Der syrische Machthaber Baschar al-Assad habe ansonsten kein Interesse an Verhandlungen. Ayraults Ansprache verlas parallel dazu Außenminister Laurent Fabius im Senat.

Ayrault sicherte den Abgeordneten zu, dass sie weiterhin über die Entwicklung der Lage zu Syrien informiert würden. Auf ein mögliches Parlamentsvotum, wie dies in Großbritannien bereits der Fall war und in den USA noch erfolgen soll, ging er nicht ein. Die größte Oppositionspartei, die konservative UMP, fordert eine Abstimmung im französischen Parlament. Fraktionschef Christian Jacob machte die Ablehnung der UMP eines Militärschlages insbesondere ohne UN-Mandat deutlich. Frankreich sei in Europa mit seiner Haltung "isoliert".

Die regierenden Sozialisten sowie die Grünen sind mehrheitlich für einen Militäreinsatz. Die extreme Rechte und die Linksfront der Kommunisten und der Linkspartei lehnen eine Intervention strikt ab. Der französische Präsident François Hollande hatte zuletzt ein Parlamentsvotum zu einem späteren Zeitpunkt nicht mehr ausgeschlossen. Frankreichs Regierung lehnt einen Alleingang gegen Syrien im Falle eines negativen Votums des US-Kongresses ab.

cp/jes

AFP

(AFP)
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