Reaktion auf Demonstrationen Iran meldet erneut Angriffe auf Kurden-Stützpunkte in Nordirak

Teheran · Der Iran hat in der Nacht zum Montag erneut Ziele im Nordirak angegriffen. Mit Raketen und Drohnen seien Stützpunkte kurdischer Separatistengruppen angegriffen worden, berichtete die Nachrichtenagentur Tasnim. Teheran wirft den kurdischen Gruppen vor, die Proteste gegen die Regierung im Iran zu unterstützen.

 Im Iran gehen seit Wochen Demonstranten auf die Straße – der Angriff auf den Nordirak ist eine Reaktion darauf.

Im Iran gehen seit Wochen Demonstranten auf die Straße – der Angriff auf den Nordirak ist eine Reaktion darauf.

Foto: dpa/Anonymous

Die iranischen Revolutionsgarden (IRGC) haben in der Nacht zum Montag erneut Ziele im benachbarten Nordirak angegriffen. Mit Raketen und Drohnen seien Stützpunkte kurdischer Separatistengruppen angegriffen worden, berichtete die Nachrichtenagentur Tasnim auf Twitter. Bereits in den vergangenen Wochen hatte die Islamische Republik immer wieder Stellungen im Nordirak bombardieren lassen.

Die Revolutionsgarden sind im Iran die Eliteeinheit der Streitkräfte und weitaus wichtiger als die klassische Armee. Sie unterstehen direkt dem obersten Führer des Landes, Ajatollah Ali Chamenei, der in allen strategischen Belangen das letzte Wort hat.

Teheran wirft den kurdischen Gruppen im Nordirak vor, die landesweiten Proteste gegen die Regierung und das islamische Herrschaftssystem im Iran zu unterstützen. Seit dem Tod der jungen kurdischen Iranerin Mahsa Amini Mitte September machen viele Landsleute ihrer Wut öffentlich Luft, Tausende zogen auf die Straßen. In den iranischen Kurdengebieten, zuletzt in der Stadt Mahabad, geht der Sicherheitsapparat mit Härte gegen Demonstranten vor.

In der Nacht zum Sonntag hatte auch die Türkei kurdische Stellungen im Nordirak angegriffen. Die Türkei macht kurdische Gruppen für die Explosion mit sechs Toten in Istanbul am Sonntag vor einer Woche verantwortlich.

(kj/dpa)
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