Razzia in Jericho Israelische Soldaten töten mehrere bewaffnete Palästinenser

Jericho · Nach Militärangaben sind bei einer Razzia der israelischen Armee in Jericho im Westjordanland mehrere bewaffnete Palästinenser getötet worden. Ziel des Einsatzes ist die Festnahme zweier militanter Palästinenser gewesen, die nach einem versuchten Anschlag auf israelische Zivilisten in die Stadt geflüchtet sind.

Israelische Soldaten untersuchen ein Auto am Checkpont nach Jericho (Archivbild).

Israelische Soldaten untersuchen ein Auto am Checkpont nach Jericho (Archivbild).

Foto: AFP/AHMAD GHARABLI

Bei einer Razzia des israelischen Militärs in einem Flüchtlingslager im Westjordanland sind nach Angaben aus Sicherheitskreisen am Montag fünf Palästinenser getötet worden. Ziel des Einsatzes war die Festnahme einer extremistischen Gruppe, die für einen versuchten Schusswaffenangriff in einem Restaurant einer israelischen Siedlung in dem Autonomiegebiet verantwortlich sein soll.

Das palästinensische Gesundheitsministerium bestätigte die Todesfälle nicht umgehend, sondern gab nur an, dass drei Menschen verletzt wurden, einer von ihnen schwer. Das Militär teilte mit, die Soldaten hätten nach der militanten Zelle gesucht, die sich in einem Haus in dem Flüchtlingslager verschanzt haben soll. Während der Suche stießen die Soldaten auf die Bewaffneten und es kam zu einem Feuergefecht. Nach Angaben des Militärs waren mehrere der Männer an dem versuchten Anschlag auf das Restaurant beteiligt.

Sicherheitsbeamte sagten, von den fünf Getöteten stünden zwei in Verbindung mit dem versuchten Anschlag und seien Mitglieder der militanten Hamas. Bei den anderen drei handele es sich um Männer, die sich einen Schusswechsel mit den Soldaten in dem Lager in der Nähe von Jericho geliefert hatten. Die Beamten wollten anonym bleiben, da sie nicht befugt waren, mit den Medien über den Einsatz zu sprechen.

Bereits am Samstag hatten Soldaten auf der Suche nach den Verdächtigen Häuser im Lager Akbat Dschabr umstellt. Es kam zu einem Schusswechsel, sechs Palästinenser wurden verletzt. Seit den Schüssen in der nahegelegenen Siedlung im vergangenen Monat blockierte hat das israelische Militär mehrere Straßen nach Jericho, was zu Engpässen an den Kontrollpunkten führte.

Die Sicherheitslage in Israel und den Palästinensergebieten hatte sich zuletzt weiter verschärft. Am Tag nach einer tödlichen Razzia der israelischen Armee mit zehn Toten in der Palästinenserstadt Dschenin im Westjordanland erschoss ein palästinensischer Attentäter am Freitag vor einer Woche vor einer Synagoge in Ost-Jerusalem sieben Menschen.

Seit Jahresbeginn sind nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums 36 Palästinenser bei Konfrontationen mit der israelischen Armee oder ihren eigenen Anschlägen getötet worden.

(felt/dpa)
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