Video soll junge US-Bürger überzeugen Rappen für Obamas Gesundheitsreform

Washington · Von einem riesigen Erfolg ist die Gesundheitsreform von US-Präsident Barack Obama weit entfernt – auch angesichts einiger Pannen. Deshalb sucht sich das Weiße Haus seit ein paar Tagen prominente Unterstützung, um für Obamacare zu werben. Teil davon ist auch ein Rap-Video zu den Klängen von Snoop Doggs "Drop it like it's hot". Darüber lachen kann aber nicht jeder.

Ein Rap als Unterstützung für Obamacare
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Ein Rap als Unterstützung für Obamacare

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Von einem riesigen Erfolg ist die Gesundheitsreform von US-Präsident Barack Obama weit entfernt — auch angesichts einiger Pannen. Deshalb sucht sich das Weiße Haus seit ein paar Tagen prominente Unterstützung, um für Obamacare zu werben. Teil davon ist auch ein Rap-Video zu den Klängen von Snoop Doggs "Drop it like it's hot". Darüber lachen kann aber nicht jeder.

Nach den vielen Pannen — etwa beim Start der wichtigen Webseite, auf der sich US-Bürger für Obamacare registrieren können — zieht die Nachfrage nach Krankenversicherungen in den Vereinigten Staaten nur langsam an. Im November registrierten sich zwar rund 160.000 Menschen mehr als noch im Vormonat, aber die Zielmarke von sieben Millionen Neuversicherten bis Ende März ist noch längst nicht erreicht.

So versucht die US-Regierung von Barack Obama alles, um möglichst viele Menschen für sein Projekt zu gewinnen — insbesondere auch von den jüngeren Amerikanern. Deshalb wurde am vergangenen Donnerstag eine Kampagne mit allerlei Prominenten gestartet, die Obamacare unterstützen und dafür werben — von Lady Gaga über Pitbull bis zu Sänger Adam Levine. Ein kleiner Erfolg jedenfalls zeichnet sich nun schon ab. Und zwar bei Youtube.

Mehr als 450.000 Abrufe

Denn dort hat Alphacat, ein Comedian und Obama-Imitator ein Rap-Video online gestellt, in dem er indirekt dazu auffordert, sich doch für die neue Krankenversicherung zu registrieren. Schließlich wissen auch die US-Regierung und Alphacat, dass man junge Leute vor allem über das Netz erreicht. Er nahm einfach den Mega-Hit "Drop it like it's hot" von Snoop Dogg und bastelte einfach einen neuen Text dazu. Im Video selbst zeigt er sich selbstverständlich in seiner besten Rolle — als Barack Obama.

Und so rappt der falsche Präsident etwa "Wenn ich im Oval Office bin, nenn mich 'Präsident Barack'" oder auch "Und wenn du die neue Krankenversicherung brauchst, registrier dich, weil es heiß ist". Dazu noch ein paar Tanzeinlagen, ein leicht überspitzter Zungenschlag und fertig war der Rap zu Obamacare.

Geklickt jedenfalls wurde es fleißig, seit der Clip vor gut einer Woche online ging. Inzwischen haben ihn bis Mittwochmittag bereit mehr als 450.000 User gesehen. "Gute Arbeit" bemerkt ein Kommentator unter dem Clip, ein anderer schreibt: "Lustiges Video". Doch nicht jeder findet das Video angebracht — auch nicht bei der politischen Konkurrenz, die Obamacare ohnehin ablehnt.

Republikanischer Berater spricht von "Glorifizierung"

Im US-Sender Fox News meldete sich Karl Rove zu dem Video zu Wort. Er war politischer Berater sowohl der republikanischen Partei als auch des vormaligen US-Präsidenten George W. Bush. Dass er Obamacare nicht befürwortet, ist da schon fast logisch. Für ihn geht der Clip aber auch zu weit, überschreitet eine gewisse Grenze.

"Ich mache mir Sorgen über das, was aussieht wie eine Glorifizierung des Obersten Befehlshabers, des Präsidenten der Vereinigten Staaten", sagte er in dem Interview. Und er stellte die Frage in den Raum, was denn die Menschen gesagt hätten, wenn ein George W. Bush oder ein Bill Clinton mit solch einem Video für ihre politischen Reformen geworben hätten. "Wie groß wäre der öffentliche Aufschrei dann gewesen", fragt Rove.

(das)
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