Russlands Präsident als Adolf Hitler dargstellt "Putler Kaput" - Ukrainer giften gegen Wladimir Putin

Kiew/New York · Die eine Hass-Figur ist bereits aus der Ukraine ins russische Exil geflohen: Viktor Janukowitsch. Die andere kristallisiert sich nun heraus: Wladimir Putin. Für viele pro-westliche Ukrainer ist er das Feindbild Nummer eins. Das dokumentieren sie bei Demonstrationen auf Plakaten.

Ukraine: Demonstranten vergleichen Putin mit Hitler
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Ukraine: Demonstranten vergleichen Putin mit Hitler

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Die Steilvorlage lieferte ausgerechnet ein Polit-Haudegen. Der frühere tschechische Außenminister Karel Schwarzenberg verglich das Verhalten Russlands gegenüber der Ukraine mit dem Hitlers gegenüber der Tschechoslowakei 1938. Am Wochenende demonstrierten viele Ukrainer erneut - dieses Mal aber nicht gegen Janukowitsch, sondern gegen Putin. Sie verglichen ihn auf Plakaten mit Hitler.

Putin ein "russischer Aggressor"

Demonstranten reckten Plakate hoch, die Putin mit Hitler-Schnurrbart und -scheitel oder Hakenkreuz auf der Stirn zeigten. Sie bezeichneten ihn als "russischen Aggressor". Sie teilten mit, dass "Putler Kaput" ist und forderten die Weltgemeinschaft auf, Putin zu stoppen.

In Kiew versammelten sie sich, und auch in New York und Washington kamen die Menschen zusammen, um gegen die Politik des russischen Präsidenten zu demonstrieren, der sich vom Kreml die Genehmigung eingeholt hatte, die Halbinsel zu besetzen.

Putin heute wie Hitler damals

Der russische Wissenschaftler Wladislaw Inosemzew wirft Putin vor, ein russisches Imperium wiederherstellen zu wollen, das Putin mit seiner Vision einer "Eurasischen Union" zumindest aus Teilen der ehemaligen Sowjetunion wieder aufbauen will.

Schwarzenberg ließ sich zu seinem Hitler-Vergleich hinreißen, weil die russische Führung die Besetzung der umkämpften Halbinsel Krim mit der Sicherheit ihrer Landsleute begründete. "Wenn Adolf Hitler in den 30er Jahren des vorigen Jahrhunderts ein fremdes Gebiet besetzen wollte, hat er immer erklärt, dass er die dortigen Deutschen schützen müsse." Und nun Putin.

Vorgehen erinnert an Georgien-Krieg

Die Eskalation auf der Krim verlaufe, so die Ansicht viele Kreml-Kritiker, genau nach dem Muster, das sich 2008 im Georgien-Krieg beobachten ließ.

Damals orderte Präsident Dmitri Medwedew das Militär an, einzugreifen, weil russische Staatsbürger vor allem in den beiden abtrünnigen Republiken Abchasien und Südossetien geschützt werden müssten. Und nun die Krim. Für viele Ukrainer sitzt das Feindbild in Moskau.

(nbe)
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