Russland Putins Weggefährte soll Regierungschef werden

Moskau (RPO). Nach dem Rücktritt der russischen Regierung hat Staatschef Wladimir Putin überraschend seinen langjährigen Weggefährten Viktor Subkow als neuen Ministerpräsidenten vorgeschlagen. Der bisher eher unbekannte Subkow wird damit für Beobachter interessant: Ministerpräsidenten gelten in Russland als aussichtsreiche Bewerber für das Präsidentenamt.

Zuvor hatte Putin das Rücktrittsgesuch der Regierung unter Michail Fradkow angenommen. Er begründete diesen Schritt mit Vorbereitungen auf die anstehenden Wahlen.

Subkow ist Chef der russischen Finanzaufsichtsbehörde, zu den Aufgaben des 65-jährigen gehört auch die Bekämpfung der Geldwäsche. In der Öffentlichkeit trat er selten in Erscheinung. Subkow gilt jedoch als langjähriger Weggefährte Putins noch aus dessen St. Petersburger Zeit. In den 1990er Jahren arbeiteten beide für den Bürgermeister von St. Petersburg. Subkow war damals in der Presseabteilung tätig.

"Wir müssen alle gemeinsam darüber nachdenken, wie die Struktur der Regierung und der Führung aufgebaut werden soll, so dass sie besser im Einklang mit der Vorwahlperiode steht und das Land für die Zeit nach der Präsidentschaftswahl vorbereitet", hatte Putin zum Rücktritt der Regierung gesagt.

Mit der Nominierung Subkows als Nachfolger Fradkows sorgte er jedoch für eine Überraschung, da die Ministerpräsidenten in Russland als aussichtsreiche Bewerber für die Präsidentschaftsnachfolge gelten.

Nach diesem Schema war auch der frühere Chef des Inlandsgeheimdienstes FSB im Jahr 2000 Präsident geworden: Putin war 1999 zum Ministerpräsidenten ernannt und wenige Monate später zum Nachfolger von Staatschef Boris Jelzin berufen worden. Bisher wurde jedoch der stellvertretende Ministerpräsident Sergej Iwanow als Favorit für die Putin-Nachfolge gehandelt. Putin selbst darf bei der Präsidentschaftswahl im März 2008 nicht mehr antreten.

Parlament entscheidet am Freitag

(afp)
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