Außenminister will Überarbeitung von Abrüstungsvertrag Putin: US-Raketenschild löst neues Wettrüsten aus

Wien (RPO). Der geplante US-Raketenschild in Osteuropa könnte dem russischen Präsidenten Wladimir Putin zufolge ein neues Wettrüsten in Europa auslösen. "Das wird zu nichts anderem als einem neuen Wettrüsten führen, und wir finden das völlig kontraproduktiv", sagte Putin am Mittwoch in Wien nach Gesprächen mit dem österreichischen Präsidenten Heinz Fischer.

Der Raketenschild sei "unnötig und (...) hat nichts mit der tatsächlichen Lage in Europa und der Welt zu tun". Die USA rechtfertigen ihre Pläne zur Stationierung von Teilen des Schildes in Tschechien und Polen mit einem verbesserten Schutz gegen mögliche Angriffe aus Ländern wie dem Iran.

Iranische Raketen hätten eine Reichweite von 1700 Kilometern und könnten Europa gar nicht erreichen, sagte Putin, denn dafür müssten sie zwischen 5000 und 8000 Kilometer weit fliegen. US-Außenministerin Condoleezza Rice hatte vergangene Woche erklärt, Washington werde es Moskau nicht erlauben, die US-Pläne zu blockieren.

Der russische Außenminister Sergej Lawrow forderte unterdessen bei der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) in Wien eine außerplanmäßige Konferenz zur Überarbeitung des Vertrags über Konventionelle Streitkräfte in Europa (KSE). Aus Protest gegen den geplanten US-Raketenschild hatte Moskau vergangenen Monat damit gedroht, den Vertrag auf Eis zu legen.

(afp)
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