Zweite Auslandsreise seit Angriffskrieg Putin trifft Erdogan und iranischen Präsident Raisi in Teheran

Teheran · Putin trifft bei seiner erst zweiten Auslandsreise seit Beginn des Angriffskriegs in der Ukraine am Dienstag in Teheran mit dem iranischen Staatschef Raisi sowie mit seinem türkischen Amtskollegen Erdogan zusammen. Worüber sie sprechen wollen.

 Erdogan wird vom iranischen Präsident in Empfang genommen. Putin ist noch nicht zu sehen.

Erdogan wird vom iranischen Präsident in Empfang genommen. Putin ist noch nicht zu sehen.

Foto: AP/Vahid Salemi

Der russische Präsident Wladimir Putin trifft bei seiner erst zweiten Auslandsreise seit Beginn des Angriffskriegs in der Ukraine am Dienstag in Teheran mit dem iranischen Staatschef Ebrahim Raisi sowie mit seinem türkischen Amtskollegen Recep Tayyip Erdogan zusammen. Auf der Agenda des hochkarätigen Treffens stehen unter anderem Gespräche über den Konflikt in Syrien. Aber es gehe auch um eine ganze Reihe anderer Themen internationaler Tragweite wie das internationale Atomabkommen mit dem Iran und Pläne für die Wiederaufnahme von Getreideexporten aus der Ukraine, wie die beteiligten Staaten vorab mitteilten. Das Treffen findet kurz nach einer mehrtägigen Reise des US-Präsidenten Joe Biden in die Region statt. Biden kehrte erst am Wochenende aus Saudi-Arabien zurück - dem großen regionalen Rivalen Irans.

Putin versucht zum einen, die Beziehungen zum ebenfalls von den USA sanktionierten Iran zu stärken und möglicherweise die Zusammenarbeit im Handel sowie im militärischen Bereich auszubauen. Nach US-Angaben waren in den vergangenen Wochen mindestens zwei Mal Vertreter Russlands auf einem Flugfeld im Iran, um iranische Drohnen für eine mögliche Nutzung in der Ukraine zu begutachten. Doch viel wichtiger noch für Putin dürfte das Treffen mit Erdogan sein, der als Präsident eines Nato-Landes versucht, im Konflikt mit Russland zu vermitteln und ukrainische Getreidelieferungen über das Schwarze Meer wieder anlaufen zu lassen. Der international isolierte Putin dürfte mit dem Treffen zudem den Russen vermitteln wollen, welchen Einfluss ihr Land immer noch auf der internationalen Bühne hat.

Fadahossein Maleki, ein Mitglied des einflussreichen Ausschusses für nationale Sicherheit und Außenpolitik im iranischen Parlament, beschrieb Russland - das den Iran im Zweiten Weltkrieg besetzt hatte und dann nicht abziehen wollte - am Montag als „strategischsten Partner“ seines Lands. Putins außenpolitischer Berater Juri Uschakow sagte, der Präsident werde bei seinem fünften Besuch in Teheran neben Raisi auch den obersten geistlichen Führer des Landes, Ajatollah Ali Chamenei, treffen, mit dem er in einem vertrauensvollen Dialog stehe.

(jmb/dpa)
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