G-7-Treffen Putin setzt Hunger als Waffe ein - Entwicklungsministerin will Anti-Hunger-Pakt

Osnabrück · Weil Putin Hunger gezielt als Waffe einsetzt, will Entwicklungsministerin Svenja Schulze einen Anti-Hunger-Pakt schließen. Dabei geht es aber nicht nur um Geld, sondern auch um Sicherheit. Das sind die Pläne.

 Svenja Schulze (SPD) will einen Anti-Hunger-Pakt schließen.

Svenja Schulze (SPD) will einen Anti-Hunger-Pakt schließen.

Foto: dpa/Britta Pedersen

Entwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) hat einen globalen Anti-Hunger-Pakt angekündigt, der auf dem G-7-Entwicklungsministertreffen an diesem Mittwoch und Donnerstag in Berlin geschlossen werden soll. „Es gibt Hungersnöte, weil Putin den Hunger gezielt als Waffe einsetzt“, sagte die Ministerin der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Mittwoch) „Dem müssen wir ein neues Bündnis für globale Ernährungssicherheit entgegensetzen, das wir bei diesem Treffen beschließen wollen.“

Die Lage auf den Agrarmärkten sei ohnehin schon angespannt, durch Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine werde die Not noch einmal dramatisch verschärft, erklärte Schulze. „Wenn wir nichts tun, droht die schwerste Hungersnot seit Jahrzehnten.“ Russland und Ukraine zählen zu den wichtigsten Weizenproduzenten weltweit. Infolge russischer Blockaden sitzen Millionen Tonnen Getreide derzeit in ukrainischen Häfen fest.

Neben mehr Geld sieht der Anti-Hunger-Pakt eine enge Koordination der Maßnahmen der internationalen Gemeinschaft zur Ernährungssicherheit vor, wie die „Neue Osnabrücker Zeitung“ berichtet. Weltbank und Afrikanische Union seien eingebunden. Auch Stiftungen und Privatunternehmen seien eingeladen.

„Die schrecklichen Folgen von Russlands Angriffskrieg gehen weit über die Ukraine hinaus“, sagte Schulze der Zeitung. „Darum schaut Deutschland in dieser Zeit nicht nur nach Osten, sondern auch nach Süden“, erklärte die Ministerin. „Was mir Hoffnung macht: Putin hat uns als G-7-Wertegemeinschaft noch enger zusammengebracht, und wir werden uns den globalen Herausforderungen mit aller Kraft stellen.“

Nach UN-Angaben leiden derzeit bis zu 811 Millionen Menschen an Hunger. Laut der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der UN (FAO) könnten durch den Ukraine-Krieg weitere 13 Millionen Menschen in den Hunger getrieben werden. Die Lebensmittelpreise sind seit Kriegsbeginn stark gestiegen.

(axd/epd)
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