Weltkriegsparade in Moskau Putin präsentiert Prestige-Panzer

Moskau · Am Wochenende wird in Russland des 70. Jahrestages des Sieges über Hitler gedacht. Für die Parade in Moskau fährt Kreml-Chef Wladimir Putin alle Geschütze auf – und das im wahrsten Sinne des Wortes: Er plant die größte Heeresschau in der Geschichte des Landes, und hat dafür extra einen neuen Panzer bestellt.

Proben für Militärparade in Moskau
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Foto: dpa, ms cs

Am Wochenende wird in Russland des 70. Jahrestages des Sieges über Hitler gedacht. Für die Parade in Moskau fährt Kreml-Chef Wladimir Putin alle Geschütze auf — und das im wahrsten Sinne des Wortes: Er plant die größte Heeresschau in der Geschichte des Landes, und hat dafür extra einen neuen Panzer bestellt.

Jedes Jahr am 9. Mai begeht Russland den Jahrestag des Sieges über das Naziregime. In diesem Jahr jährt sich der Tag zum 70. Mal. Und es scheint, als wollte Putin diesen Termin zur eindrucksvollen Präsentation seiner militärischen Macht nutzen. Anfang der Woche fanden in Moskau die Proben für die Militärparade statt. Und diese wird offenbar einige Superlativen beinhalten.

Moskau zeigt neuen Kampfpanzer T-14
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15.000 Soldaten sollen über den Roten Platz marschieren. 200 Panzer ziehen durch die Stadt, am Himmel fliegen 140 Kampfflugzeuge und Hubschrauber. Damit diese nicht von Wolken verdeckt werden, soll der Himmel mithilfe von Silberjodid zum Strahlen gebracht werden.

Für die militärischen Feierlichkeiten will Putin jedoch offenbar nicht nur Quantität, sondern auch Qualität beweisen. Im Mittelpunkt der Parade steht deshalb ein neuer Panzer. "Armata" wurde über Jahre unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen in der Rüstungsschmiede Uralwagonsawod in Nischni Tagil entwickelt. Insgesamt 2300 "Armata"-Panzer soll die russische Armee in den kommenden fünf Jahren erhalten. Und Putin will sich mit noch weiterer neuester Technik profilieren: Auch der Panzerwagen "Kurganez 25" soll in der Parade mitfahren. Dieses Projekt wurde bislang ebenfalls als streng geheim behandelt.

Gästeliste: Kim Jong Un sagt Kommen ab

Nicht nur die militärischen Waffen, sondern auch die Gästeliste zu den Feierlichkeiten in Moskau soll offenbar beeindrucken. Die Vertreter aller großen noch existierenden Volksrepubliken haben sich angekündigt. Kubas Präsident Raùl Castro will ebenso nach Moskau reisen wie Chinas Staatspräsident Xi Jinping. Außerdem angemeldet haben sich Vietnams Staatschef Truong Tan Sang und Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un. Dieser allerdings hat seinen Besuch, der seine erste Auslandsreise seit seinem Amtsantritt gewesen wäre, vor einigen Tagen wieder abgesagt. An seiner Stelle fährt nun Nordkoreas protokollarisches Staatsoberhaupt, Kim Yong Nam, nach Moskau.

Und Kim Jong Un ist nicht der einzige, der der Einladung Putins nicht folgt. Auch die USA, ihre Verbündeten und die meisten EU-Länder bleiben der Parade fern. Deutschland schickt keinen Vertreter. UN-Generalsekretär Ban Ki Moon hat dagegen angekündigt, zu kommen.

Putin möchte die Parade offenbar dazu nutzen, dem Westen zu zeigen, welchen Platz Russland im Staaten-Gefüge einnimmt. Ob er mit militärischer Stärke Eindruck schinden kann, wird sich zeigen.

(lsa)
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