Ukraine-Krise Putin kritisiert USA: "Nicht gut, fremde Briefe zu lesen"

Moskau · Eigentlich hat der russische Präsident Wladimir Putin in einem Brief zur Ukraine-Krise Gaskunden in Europa vor möglichen Engpässen gewarnt, doch zuerst reagiert haben zu seinem Erstaunen die USA.

"Ziemlich merkwürdig, weil es nicht gut ist, fremde Briefe zu lesen. Nicht ihnen wurde geschrieben, sondern den Kunden in Europa", sagte Putin am Freitag bei einer Sitzung des Nationalen Sicherheitsrates. "Wir sind ja schon daran gewöhnt, dass unsere amerikanischen Freunde Telefone abhören. Aber nun noch in Briefen zu stöbern, das ist gar nicht fein", meinte der Ex-Geheimdienstchef.

Als Putin während der Sitzung fragte, ob es schon Reaktionen auf seinen Brief an die Staats- und Regierungschefs in 18 europäischen Ländern gebe, bejahte dies Außenminister Sergej Lawrow. Und zwar habe zuerst Washington Moskau aufgefordert, die Gaspreise nicht als politisches Druckmittel in der Ukraine einzusetzen. Russland sei sogar "Gas-Erpressung" vorgeworfen worden, meinte der Chefdiplomat.

In seinem Brief hatte Putin die europäischen Länder aufgefordert, die Ukraine nicht nur mit Worten, sondern auch finanziell zu unterstützen, damit sie ihre Gasschulden bei Russland bezahlen könne. Die Ukraine steht vor dem Staatsbankrott und soll künftig nur noch gegen Vorkasse Gas erhalten.

(dpa)
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