"Schlechtester Präsident aller Zeiten" Proteste begleiten Amtseinführung Bushs

Washington (rpo). Unter dem Jubel seiner Anhänger und den wütenden Protesten von Demonstranten ist US-Präsident George W. Bush nach seiner Vereidigung die Pennsylvania Avenue im Zentrum von Washington hinabgefahren. Entlang der Strecke demonstrierten Menschen gegen den Irak-Krieg und beschimpften Bush als "Lügner". Auch in mehreren europäischen Städten kam es zu Anti-Bush-Protesten.

Washington (rpo). Unter dem Jubel seiner Anhänger und den wütenden Protesten von Demonstranten ist US-Präsident George W. Bush nach seiner Vereidigung die Pennsylvania Avenue im Zentrum von Washington hinabgefahren. Entlang der Strecke demonstrierten Menschen gegen den Irak-Krieg und beschimpften Bush als "Lügner". Auch in mehreren europäischen Städten kam es zu Anti-Bush-Protesten.

Die schwarze Limousine mit dem Präsidenten, dessen Frau Laura und den Zwillingstöchtern Jenna und Barbara bewegte sich im Schritttempo vom Kapitol in Richtung Weißes Haus. Agenten des für die Sicherheit des Präsidenten zuständigen Secret Service liefen neben der Limousine her.

Entlang der Strecke hatten sich Tausende von Demonstranten unter die Schaulustigen gemischt. In Sprechchören forderten sie, die US-Truppen aus dem Irak zurückzuholen. Auf Transparenten wurde Bush als "Lügner" und der "schlechteste Präsident aller Zeiten" bezeichnet. Auf die Wagenkolonne des Präsidenten sollte eine Parade mit Militärkapellen und High-School- und College-Bands auf der Pennsylvania Avenue folgen. Bush war zuvor am Mittag (Ortszeit, 18. 00 Uhr MEZ) vor dem Kapitol, dem Sitz des US-Kongresses, vereidigt worden.

Protestveranstaltungen in europäischen Städten

Zur zweiten Amtseinführung von George W. Bush haben am Donnerstag in zahlreichen Städten Europas Menschen gegen den US-Präsidenten protestiert. Am Brandenburger Tor in Berlin wollten sich Demonstranten unter dem Motto "You've Got a Voice" (Du hast eine Stimme) versammeln.

Vor der US-Botschaft in London organisierten Gegner des Irak-Kriegs eine Demonstration im Kerzenschein. In Genf lasen Bush-Kritiker zu Beginn eines "Gegen-Amtseinführungs-Abendessens" das Gedicht "Let America Be America Again" des Dichters Langston Hughes (1902-1967). Weitere Protestveranstaltungen fanden unter anderem in Prag, Wien und Paris statt.

Scherzbold festgenommen

Zum dritten Mal hat es nicht geklappt: Der Scherzbold Richard Weaver, der sich schon auf die Vereidigungsfeier von Bill Clinton und die erste Amtseinführung von George W. Bush geschlichen hatte, wurde am Donnerstagmorgen auf dem Washingtoner Kapitolhügel festgenommen. Nur wenige Stunden später konnte Bush dort ungestört seinen Amtseid als 43. Präsident der USA leisten.

Vor vier Jahren hatte sich Weaver an den Präsidenten herangepirscht. Auf einem Foto von AP ist zu sehen, wie er Bush die Hand schüttelt und ihm eine Münze und einen Zettel zusteckt. Bei Clintons Vereidigung 1997 gelang ihm ein ähnlicher Streich. Ob sich Weaver diesmal die korrekten Empfehlungsschreiben für den Amtseid besorgt hatte, wollte die Polizei nicht mitteilen. Er sei auf Grund eines Haftbefehls wegen der Ereignisse vor vier Jahren verhaftet worden, sagte Polizeisprecher Michael Lauer. Die Polizei hatte extra Bilder mit seinem Konterfei verteilt.

(afp)
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